Alle Storys
Folgen
Keine Story von World Vision Deutschland e.V. mehr verpassen.

World Vision Deutschland e.V.

World Vision fordert stärkeres UN-Engagement in Uganda

UN-Menschenrechtskommission tagt in Genf
FRIEDRICHSDORF/GENF, 10. März 2005 - Entführung, Versklavung und
Ausbeutung: Für Tausende von Jungen und Mädchen sind dies die Folgen
mangelnden UN-Engagements in Uganda; die Vereinten Nationen sollten
mehr dazu beitragen, die zivile Bevölkerung im Norden des
afrikanischen Landes zu schützen, statt nur zu beobachten. Diese
Forderung erhebt World Vision zu Beginn der Jahreskonferenz der UN-
Menschenrechtskommission am Montag in Genf.
"In den zurückliegenden Jahren haben sich die Vereinten Nationen
damit begnügt, die verfeindeten Parteien dazu aufzufordern, ihren
Konflikt zu begraben und die Rechte der Kinder zu schützen. Diese
Politik hat sich bislang nicht bezahlt gemacht", sagt World Vision-
Sprecher Kurt Bangert und appelliert im Namen des christlichen
Kinderhilfswerkes an die Vereinten Nationen, ihren Worten endlich
Taten folgen zu lassen.
Gerade die G8-Staaten stehen seiner Aussage nach in der Pflicht,
mehr politischen Druck auf die UN-Entscheidungsträger auszuüben.
"Gerade diese Gruppe, zu der auch die Bundesregierung gehört, hat
mehrfach zugesagt, sich für Kinderrechte einzusetzen und sie
international zu stärken. Wenn das nicht bald geschieht, muss man
diese Verpflichtung deutlich anzweifeln", sagt Bangert.
Seit fast zwei Jahrzehnten entführt die so genannte Lord´s
Resistance Army (LRA) im Norden Ugandas Jungen und Mädchen. Mit
dieser Kinderarmee kämpft sie gegen Präsident Yoweri Museveni,
seitdem dieser 1986 an die Macht kam. Praktisch jede Familie ist vom
Terror der LRA betroffen. In vielen Landstrichen ist die
wirtschaftliche Entwicklung zum Stillstand gekommen, weil die
Menschen wegen der ihnen drohenden Gefahr ihre Felder nicht bestellen
können und in Flüchtlingslagern Schutz gesucht haben.
"Wenn Kinder schon im Alter von acht oder neun Jahren entführt
werden und sie anschließend sieben oder acht Jahre lang als Soldaten
arbeiten müssen, sind die Folgen nachhaltig. Viele der Kinder sind
durch die selbst erfahrene und durch die begangene Gewalt
traumatisiert. Die zumeist Minderjährigen werden zu abscheulichen
Grausamkeiten gezwungen, um jede Rückkehr in ihren gewohnten
Lebensraum auch nur ansatzweise zu unterbinden", sagt Bangert.
Über 20.000 Kindern, so eine World Vision-Schätzung, sind dadurch
bis heute physische wie psychische Schäden entstanden. Es fehlt ihnen
an Bildung und Werten, die in der Familie, Dorfgemeinschaft und
Schule hätten erhalten sollen. Dieser Mangel kann nur schwer
ausgeglichen werden, so dass das Trauma der Konflikte häufig an die
nächste Generation weitergegeben wird.
World Vision kämpft weltweit durch Lobbyarbeit und
Aufklärungskampagnen gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten.
In Krisengebieten werden gezielt Maßnahmen der Bildungsarbeit und
Armutsbekämpfung durchgeführt, um Rekrutierungen von Kindern
vorzubeugen. Wo es für Vorbeugung zu spät ist, fördert World Vision
die Rehabilitation der Kinder.
Zur Zeit werden rund 250 ehemalige Kindersoldaten in einen World
Vision-Zentrum in Gulu, der Hauptstadt der Nordprovinz, betreut. Hier
werden sie medizinisch versorgt, bekommen neue Kleidung, erhalten
regelmäßig etwas zu essen und die Möglichkeit, in Gesprächen ihre
Erlebnisse zu verarbeiten, ein neues Wertesystem aufzubauen. Auch
hilft World Vision den Kindern bei der Rückkehr zu ihren Familien und
eröffnet ihnen in einem Ausbildungszentrum berufliche
Zukunftsperspektiven. 6000 Mädchen und Jungen wurden hier bislang
betreut. "Dies ist jedoch keine Lösung, sondern nur eine
Hilfsmaßnahme. Die Lösung muss politisch sein und von der
Internationalen Gemeinschaft kommen. Deshalb unsere Forderung an die
UN-Menschenrechtskommission", sagt Bangert.
Die UN-Menschenrechtskommission ist das zentrale Organ der
Vereinten Nationen zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte.
Sie tritt jährlich in Genf zusammen. Während dieser Tagung stimmen
die Mitgliedsstaaten über Resolutionsentwürfe ab. Diese sind die
Grundlage, auf die sich Zivilgesellschaften stützen können. Die UN-
Menschenrechtskommission traf sich 1947 zum ersten Mal.
HINTERGRUND
WORLD VISION Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles
christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten langfristige
Entwicklungshilfe und humanitäre Nothilfe. Rund 200 Projekte werden
momentan in 46 Ländern durchgeführt. WORLD VISION Deutschland ist
Teil der weltweiten WORLD VISION-Partnerschaft mit rund 20.000
Mitarbeitern in fast 100 Ländern. WORLD VISION unterhält offizielle
Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit
dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen.
Weitere Infos unter www.worldvision.de

Pressekontakt:

Für weitere Presseinformationen kontaktieren Sie bitte die WORLD
VISION-Pressestelle: 06172/763-151.

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: World Vision Deutschland e.V.
Weitere Storys: World Vision Deutschland e.V.
  • 03.03.2005 – 15:21

    Grand Prix-Song der Band "Allee der Kosmonauten" hilft Kindern in Not

    Friedrichsdorf, 3. März 2005 (ots) HIT-SINGLE „DEIN LIED“ ERSCHEINT AM 7. MÄRZ TEIL DES ERLÖSES GEHT AN HILFSORGANISATION WORLD VISION HERBERT GRÖNEMEYER HATTE DIE POP-ROCKER MIT DEN „INTELLIGENTEN TEXTEN“ ENTDECKT Beim diesjährigen Grand-Prix-Vorentscheid am 12. März gibt es einen Geheimtipp: die Band „Allee der Kosmonauten“. Sänger Mischa Marin und ...

  • 22.02.2005 – 13:13

    Konkrete Tsunami-Hilfe: WORLD VISION saniert 60 Schulen in Sri Lanka

    Friedrichsdorf,22. Februar 2005 (ots) Deutsche Mitarbeiterin koordiniert langfristige Hilfe für Flutopfer Beratungen vor Ort mit Bundesentwicklungsministerin Wieczorek-Zeul Etwa zwei Monate nach der Tsunami - Katastrophe nimmt der Wiederaufbau in den zerstörten Gebieten konkrete Formen an. Entlang der Küste Sri Lankas wird die internationale Hilfsorganisation ...