Konkrete Tsunami-Hilfe: WORLD VISION saniert 60 Schulen in Sri Lanka
Friedrichsdorf,22. Februar 2005 (ots)
Deutsche Mitarbeiterin koordiniert langfristige Hilfe für Flutopfer Beratungen vor Ort mit Bundesentwicklungsministerin Wieczorek-Zeul
Etwa zwei Monate nach der Tsunami - Katastrophe nimmt der Wiederaufbau in den zerstörten Gebieten konkrete Formen an. Entlang der Küste Sri Lankas wird die internationale Hilfsorganisation WORLD VISION unter anderem 60 Schulen sanieren. Das hat WORLD VISION jetzt mit der srilankischen Regierung vereinbart. WORLD VISION- Mitarbeiterin Anette Arndt koordiniert den langfristigen Aufbau im Distrikt Trincomalee und traf gestern auch mit Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul zusammen. Die Ministerin bat Hilfsorganisationen und die Öffentlichkeit in Bezug auf langfristige Hilfe um Geduld. Die Regierungen müssten sich teilweise noch genau abstimmen. Zur aktuellen Lage und zu konkreten Wiederaufbau-Plänen hier die wichtigsten Fragen an Anette Arndt:
Wie hilft WORLD VISION im Moment konkret in den Tsunami-Gebieten in Sri Lanka ?
Wir werden in den kommenden Wochen weitere Hilfsgüter verteilen: 11.000 Familienzelte, 30.000 Küchensets, 100.000 Schlafmatten, 55.000 Decken, 27.000 Planen und 20.000 Wasserkanister. Auf diese Art Grundversorgung sind viele der Überlebenden, die hier noch immer in hunderten Zelten in den Camps entlang der Küste leben, angewiesen. Ganz wichtig auch: die Versorgung mit sauberem Wasser. Deshalb wird WORLD VISION weiterhin Wasseraufbereitungsanlagen, Reinigungschemikalien und Wasserpumpen einsetzen.
Was tut WORLD VISION für den langfristigen Wiederaufbau ?
Unsere erste Aufgabe hier ist die Sanierung von 60 Schulen. Einige Gebäude sind durch die Flutwelle fast vollständig zerstört, andere sind so schwer beschädigt oder wurden als Flüchtlingscamps genutzt und müssen jetzt wieder Instand gesetzt werden. In allen neun Distrikten entlang der Küste sollen Kinder möglichst bald wieder zur Schule gehen können. Darüber hinaus verbessern wir die hygienischen Zustände. Wir werden in Camps in Moratuwa (Colombo-Distrikt) sowie im Distrikt Galle insgesamt 120 Latrinen bauen. Das soll die Lebensbedingungen für die Menschen nachhaltig verbessern.
Wann können die Menschen wieder dort ansiedeln, wo sie vorher gewohnt haben ?
Ein großer Diskussionspunkt ist zur Zeit der Wiederaufbau von Häusern in Strandnähe. Die srilankische Regierung möchte nicht, dass Häuser direkt am Wasser gebaut werden, fordert einen Abstand von 100 Metern zum Meer. Das trifft allerdings die Fischer, die vor dem Tsunami direkt am Strand gewohnt und dort ihre Geschäfte gemacht haben. WORLD VISION sucht jetzt gemeinsam mit Fischern und Kommunen nach Lösungen, um Bauflächen freizugeben. Ganze Siedlungen neu aufzubauen das erfordert eine gute Raumplanung und entsprechend Zeit, damit das auch sinnvoll geschieht.
Wie hilft WORLD VISION den Kindern ?
50.000 Mädchen und Jungen im Distrikt Galle werden mit Schulnahrung versorgt. In unseren neun Kinderzentren, den Child Friendly Spaces in den Distrikten Galle, Hambantota und Ampara, können Kinder spielen, ihre Erlebnisse verarbeiten und psychologisch betreut werden. Außerdem engagiert sich WORLD VISION im Kinderschutz: Wir haben 120 Helfer speziell ausgebildet, um gesundheitlichen Schutz und richtige Ernährung sicherzustellen und auf die Gefahr von Kindesmissbrauch aufmerksam zu machen. Auch haben wir Spielgeräte für ca. 100 Spielplätze bestellt,so dass rund 10.000 Mädchen und Jungen bald dort spielen können.
HINTERGRUND WORLD VISION Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten langfristige Entwicklungshilfe und humanitäre Nothilfe. Rund 200 Projekte werden momentan in 46 Ländern durchgeführt. WORLD VISION Deutschland ist Teil der weltweiten WORLD VISION-Partnerschaft mit rund 20.000 Mitarbeitern in fast 100 Ländern. WORLD VISION unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. Weitere Infos unter www.worldvision.de
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