WORLD VISION fordert Bundesregierung auf, dem Morden in Uganda nicht länger tatenlos zuzusehen
Friedrichsdorf (ots)
ZUM "RED HANDS DAY" AM 12. FEBRUAR: WORLD VISION fordert Bundesregierung auf, dem Morden in Uganda nicht länger tatenlos zuzusehen
Die Lord's Resistance Army terrorisiert seit 18 Jahren eine ganze Region
25.000 Kinder wurden bisher entführt, getötet oder als Killer- Maschinen ausgebildet
80 Prozent der Bevölkerung in Nord-Uganda sind vertrieben Deutschland und die Weltgemeinschaft schauen tatenlos zu
Aus Anlass des internationalen Tages gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten am 12. Februar, "Red Hands Day" genannt, fordert die Hilfsorganisation WORLD VISION Deutschland die Bundesregierung auf, nicht länger tatenlos zuzusehen, wie ein ganzer Landstrich von einer kleinen Rebellengruppe terrorisiert wird, die sich immer wieder in den Südsudan zurückzieht. "Es ist verantwortungslos, wenn die Bundesregierung an Uganda großzügige Entwicklungshilfe leistet, aber weiterhin nichts unternimmt, um das Morden in Nord-Uganda zu stoppen", sagt Kurt Bangert, Kindersoldaten-Experte bei WORLD VISION Deutschland e.V. "Deutschland könnte politischen Druck machen und notfalls militärisch intervenieren, um dem Spuk ein Ende zu bereiten." Deutschland hat an Uganda in den letzten Jahren jährlich rund 30 Millionen Euro an Entwicklungshilfe geleistet. Experten vermuten, dass die ugandische Regierung den Konflikt nicht lösen will, um seinen Militärhaushalt zu rechtfertigen und weitere Auslandshilfe zu erhalten.
Rund 90 Prozent der Bevölkerung in den Provinzen Gulu, Kitgum und Pader sind von den Überfällen der "Lord's Resistance Army" (LRA) unter ihrem Anführer Joseph Kony betroffen. Mit grausamer Unregelmäßigkeit werden Dorfbewohner überfallen, ausgeraubt, verstümmelt, verbrannt oder niedergeschossen. 25.000 Kinder im Alter zwischen sieben und 15 Jahren sind in den letzten achtzehn Jahren entführt und zu Killermaschinen ausgebildet worden, haben unschuldige Dörfer überfallen und sogar ihre eigenen Verwandten getötet. 800.000 Menschen sind aus Angst vor Überfällen aus ihren Dörfern geflohen und in Flüchtlingslagern untergebracht. Eine ganze Region ist wirtschaftlich zum Erliegen gekommen. Alle Verhandlungsbemühungen mit der LRA und Versuche, Josef Kony zu fangen, sind bisher gescheitert. Erst letztes Jahr wurden wieder schätzungsweise 5000 Kinder entführt. WORLD VISION unterhält in Gulu ein Rehabilitationszentrum, in dem ehemalige Kindersoldaten sozialpsychologisch betreut und auf die Wiedereingliederung in ihre Dorfgemeinschaften vorbereitet werden.
Mit dem "Red Hands Day" jährt sich zum dritten Mal das Inkrafttreten des UN-Zusatzprotokolls zur Kinderrechtskonvention, in dem der Einsatz als Soldaten und die Rekrutierung von Personen unter 18 Jahren angeprangert und unter Strafe gestellt wird. Deutschland hat dieses Protokoll unterschrieben, aber nicht ratifiziert.
Vor wenigen Wochen war in Deutschland eine Diskussion entfacht worden, ob Deutschland im Südsudan, wohin sich die LRA immer wieder zurückzieht, militärisch einschreiten solle oder nicht. Kerstin Müller, Staatministerin im Auswärtigen Amt, hatte Ende Dezember gefordert, deutsche Helfer und Soldaten in den Südsudan zu schicken, sofern ein UN-Mandat dafür vorläge.
HINTERGRUND
WORLD VISION Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles, christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten langfristige Entwicklungshilfe und humanitäre Nothilfe. Rund 150 Projekte werden momentan in 38 Ländern durchgeführt. WORLD VISION Deutschland ist Teil der weltweiten WORLD VISION-Partnerschaft mit rund 14.000 Mitarbeitern in fast 100 Ländern. WORLD VISION unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. WORLD VISION ist der weltweit größte Verteiler von Lebensmitteln im Auftrag des Welternährungsprogrammes (WFP). Weitere Informationen finden Sie im Internet http://www.worldvision.de
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