WORLD VISION: Kanzlerbesuch in Afrika: WORLD VISION hofft auf Ausbau deutscher Afrikapolitik
Friedrichsdorf/Johannesburg (ots)
Mit Hoffnung auf eine umfangreichere Afrikapolitik seitens der Bundesregierung begrüßt das christliche Kinderhilfswerk WORLD VISION die anberaumte sechstägige Afrikareise von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). "Wir appellieren an den Kanzler, dem afrikanischen Kontinent eine höhere Priorität einzuräumen und mitzuhelfen, dass die entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit Afrika zu einer wirksameren Armutsbekämpfung führt", sagt Günther Bitzer, Direktor von WORLD VISION Deutschland.
Weiter erinnert Bitzer daran, dass das Thema HIV/Aids - täglich sterben in Afrika mehr als 3000 Menschen an den Folgen der Immunschwächekrankheit - für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas beim Besuch des Kanzlers unbedingt eine tragende Rolle spielen müsse. Bitzer: "Wir raten der Bundesregierung, sich aktiv in die afrikanische Aidspolitik einzubringen. Wenn sich hinsichtlich dieser Problematik nicht mehr tut als bisher, wird in vielen Regionen des schwarzen Erdteils die produktive Mittelschicht wegsterben." Zurück blieben dann nur Kinder und Greise. Afrika würde wirtschaftlich weiter abstürzen.
In Afrika sind mehr als 30 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. In Südafrika beispielsweise, das neben Ghana, Kenia und Äthiopien als bislang wichtigster Wirtschaftspartner Deutschlands in Afrika auf dem Besuchsprogramm steht, ist fast jeder Dritte infiziert. In einem internen Papier der Regierung heißt es: "Öffentliche Mittel reichen nicht aus, um der Krankheit Herr zu werden. Ohne internationale Hilfe wird über Südafrika eine Tragödie einbrechen." Nach UN-Schätzungen werden in den kommenden Jahren allein im südlichsten Land des Kontinents Hunderttausende von Menschen an den Folgen von Aids sterben.
"Vielen deutschen Unternehmen in Südafrika sterben schon heute die Mitarbeiter weg", weiß WORLD VISION-Pressereferent Sönke C. Weiss aus Gesprächen mit deutschen Unternehmensvertretern in Johannesburg zu berichten. Siemens beispielsweise böte Aufklärungsprogramme an, die jedoch nicht weitläufig angenommen würden. Das gleiche gelte für Mercedes, in dessen Mitarbeiterzeitschrift das Thema bislang nur mit Samthandschuhen angefasst werde. "Kaum einer traut sich, öffentlich die südafrikanische Regierung für ihre versäumte Aidspolitik zu kritisieren", sagt Weiss. Bleibt zu hoffen, dass Kanzler Schröder bei seiner Ansprache bei der südafrikanischen Handelskammer deutsche Direktheit an den Tag legen wird.
HINTERGRUND:
WORLD VISION Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles, christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten langfristige Entwicklungshilfe und humanitäre Nothilfe. Rund 150 Projekte werden momentan in 38 Ländern durchgeführt. WORLD VISION Deutschland ist Teil der weltweiten WORLD VISION-Partnerschaft mit rund 20.000 Mitarbeitern in fast 100 Ländern. WORLD VISION unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. Weitere Informationen http://www.worldvision.de
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(Tel. 06172-763-151 oder 0172-212 77 38). In Johannesburg steht
Ihnen Sönke C. Weiss unter 0162-907 83 40 für Interviews zur
Verfügung.
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