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WORLD VISION stellt Forderungen bzgl. Einsatz von Kindern als Soldaten: Bundeskabinett berät heute darüber

Friedrichsdorf (ots)

Bundeskabinett berät heute über Einsatz von
Kindern als Soldaten: WORLD VISION fordert strikte Einhaltung der 18
Jahre für den Wehrdienst
- Kabinett bereitet Ratifizierung des UN-Zusatzprotokolls über 
     Kindersoldaten vor
   - Freiwilligenrekrutierung soll ab 17 möglich bleiben
   - Menschenrechtler fordern strikte Einhaltung der 18er-Grenze für 
     jedweden Wehrdienst
   - Aktive Kindersoldaten im Kongo belegen Notwendigkeit für 
     weltweiten Standard
Das Bundeskabinett berät heute über die Ratifizierung des
UN-Fakultativprotokolls zum Einsatz von Kindern als Soldaten. Das
Protokoll sieht vor, das Mindestalter für die Beteiligung an Kriegen
und bewaffneten Konflikten von 15 auf 18 Jahren heraufzusetzen. Es
beinhaltet auch ein Verbot der Zwangsrekrutierung von Personen unter
18 Jahren. Es stellt den Nationen jedoch frei, Freiwillige bereits ab
16 Jahren zu rekrutieren.
"Um das Problem der Kindersoldaten, wie sie gegenwärtig im Kongo
im Einsatz sind, weltweit zu lösen, ist es dringend nötig, die
18-Jahre- Grenze als globalen Standard einzuführen", sagt
Kindersoldaten-Experte Kurt Bangert von der Hilfsorganisation WORLD
VISION in Friedrichsdorf bei Frankfurt. "Darum ist es bedauerlich,
dass die Bundesregierung an der Freiwilligenrekrutierung von unter
18- Jährigen festhalten will", so Bangert.
Das Protokoll, das bereits im Mai 2000 von den Vereinten Nationen
verabschiedet wurde, ist ein Zusatz zur Kinderrechtskonvention, die
ein Kind als eine Person unter 18 Jahren definiert und für besonders
schutzbedürftig  hält - außer im Kriegsfall. In den Krieg durften
bisher auch 15-Jährige geschickt werden. Mit dem Zusatzprotokoll soll
dieser Missstand behoben werden. Dazu muss es jedoch erst ratifiziert
werden. Bei der Ratifizierung legt das jeweilige Parlament fest, ab
welchem Alter eine Freiwilligenrekrutierung möglich ist (ab 16, 17
oder 18 Jahre).
Zwei Jahre nach seiner Verabschiedung haben sich die zuständigen
Ministerien immer noch nicht auf einen Ratifizierungstext einigen
können. Das Ministerium für Verteidigung beharrt unverändert auf
einer Rekrutierung von unter 18-Jährigen. "Wegen der rund 250
Freiwilligen, die pro Jahr rekrutiert werden und ohnehin erst eine
Berufsausbildung durchlaufen müssen, macht es keinen Sinn, den
weltweiten Standard von 18 Jahren zu unterlaufen", sagte Bangert
angesichts der bevorstehenden Ratifizierung. "Die
Bundestagsabgeordneten sollten sich vom Verteidigungsministerium
nicht vorschreiben lassen, wie sie zu entscheiden wünschen." Weltweit
sind mehrere Hunderttausend Kindersoldaten im Einsatz. In der
Demokratischen Republik Kongo sind Kindersoldaten an der Ermordung
und Vertreibung Zehntausender Menschen beteiligt. Oft werden sie
unter Drogen gesetzt, um dann auf Geheiß ihrer Befehlshaber die
schlimmsten Grausamkeiten zu begehen. Kindersoldaten sind leicht zu
beeinflussen und zu manipulieren. Sie sind Opfer und Täter zugleich.
In Nord-Uganda setzt sich WORLD VISION für die Rehabilitation von
ehemaligen Kindersoldaten ein. Im Ost-Kongo leistet das Hilfswerk
humanitäre Nothilfe für intern Vertriebene, die aus den umkämpften
Gebieten fliehen. Die Arbeit wird vom Auswärtigen Amt unterstützt.
WORLD VISION bittet um Spenden für Ost-Kongo bei der Volksbank 
   Frankfurt (BLZ 501 900 00), 
   Kontonummer: 20 20, Stichwort: Ost-Kongo
HINTERGRUND
WORLD VISION Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles,
christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten langfristige
Entwicklungshilfe und humanitäre Nothilfe. Rund 150 Projekte werden
momentan in 38 Ländern durchgeführt. Weitere Informationen finden Sie
im Internet http://www.worldvision.de
KONTAKT
Für Interviews stehen zur Verfügung: 
Kurt Bangert, Friedrichsdorf, 
Experte für Kindersoldaten (06172-763 151 oder 0172-212 77 38), und
Jürgen Feldmann, 
Programmleiter im Ostkongo.
Mit Fragen und  Anregungen wenden Sie sich bitte an Patricia Ruhland
(Tel. 06172-763-151) oder Iris Manner (06172-763-153). Videomaterial
vorhanden.

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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