Bürgerkrieg im Ost-Kongo: WORLD VISION fordert Politik zum Handeln auf
Friedrichsdorf (ots)
Zu den Forderungen gehören:
- Robuste Eingreiftruppe für Ituri-Provinz
- Erweitertes Mandat für UN-Mission MONUC
- Illegale Ausbeutung von Bodenschätzen stoppen
- Demobilisierung von Kindersoldaten
In einem Brief an Mitglieder der Bundesregierung und zuständiger Bundestagsausschüsse hat WORLD VISION Deutschland rasches Handeln im Ost-Kongo gefordert. "Die Bundesregierung muss zum Ost-Kongo eindeutiger Stellung beziehen", sagt Direktor Günther Bitzer. Neben einer robusten Eingreiftruppe fordert WORLD VISION auch ein erweitertes Mandat für MONUC, die UN-Friedensmission im Ost-Kongo. Weitere Forderungen sind Aktionen zur Eindämmung der illegalen Ausbeutung von Bodenschätzen in der Region sowie die Entwaffnung und Demobilisierung von Kindersoldaten, die im Ostafrika vielfach im Einsatz sind, oft unter Drogen gesetzt und zu Grausamkeiten gezwungen werden.
WORLD VISION, dem das Auswärtige Amt vor wenigen Tagen 400.000 Euro für humanitäre Hilfe im Kongo bewilligte, hat in Eringeti damit begonnen, Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter an insgesamt 54.000 aus Bunia geflohene Personen zu verteilen. Nach tagelangen Märschen sind vor allem die Kinder ausgehungert und unterernährt. Auch die Wasserversorgung, Gesundheit und Hygiene soll verbessert werden. Die Situation im umkämpften Bunia bleibt weiterhin kritisch. Auch im 170 km entfernten Aru wird heftig gekämpft.
Der Brief von WORLD VISION geht an die Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses sowie des Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Volker Rühe und Christa Nickel, aber auch an die G8-Afrika-Beauftragte der Bundesregierung, Uschi Eid, und an die Staatsministerin des Auswärtigen Amtes, Kerstin Müller, die sich gegenwärtig auf einer Dienstreise in den Kongo befindet. Zugleich schickt WORLD VISION einen Brief ähnlichen Inhalts an die Mitglieder des UN-Weltsicherheitsrates in New York. Harry Donsbach und Sönke Weiss, beide WORLD VISION Deutschland, flogen heute morgen in den Kongo und werden von Beni aus die Flüchtlingshilfe unterstützen.
Beobachter hatten vor einem Völkermord wie 1994 in Ruanda gewarnt. Die Vereinten Nationen sprachen von "wahllosen Tötungen" und "willkürlichen Exekutionen". Nach UN-Angaben starben in den letzten sechs Jahren rund 2,5 Millionen Menschen im Ost-Kongo an den Folgen des Bürgerkriegs. In den letzten Wochen sind 70.000 bis 100.000 Menschen aus Bunia geflohen. Die schweren Kämpfe zwischen den verfeindeten Lendu und Hema-Stämmen begannen am 7. Mai, nachdem Uganda 6000 Soldaten aus der Ituri-Region abgezogen hatte. Uganda hat damit gedroht, seine Truppen zurückkehren zu lassen, wenn sich die Sicherheitslage nicht bessert.
WORLD VISION bittet um Spenden für Ost-Kongo bei der
Volksbank Frankfurt (BLZ 501 900 00)
Kontonummer: 20 20
Stichwort: Ost-Kongo
HINTERGRUND
WORLD VISION Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles, christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten langfristige Entwicklungshilfe und humanitäre Nothilfe. Rund 150 Projekte werden momentan in 38 Ländern durchgeführt. Weitere Informationen finden Sie im Internet http://www.worldvision.de
KONTAKT
Für Interviews stehen zur Verfügung: Jürgen Feldmann, Programmleiter im Ostkongo (00250-0830-5676), oder Dr. Wolfgang Jamann, Leiter Humanitäre Hilfe bei WORLD VISION Deutschland in Friedrichsdorf. Mit Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an Kurt Bangert (Tel. 06172-763-150 oder 0172-212 7738) oder Iris Manner (06172-763-153).
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