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COP21
El Nino: World Vision appelliert eindringlich für strenges Abkommen auf dem Klimagipfel

4.12.2015 (ots)

El Nino verursacht weltweit schwerste Dürren, Ernteausfälle und Überflutungen

Zur Halbzeit der Klimaverhandlungen in Paris appelliert die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision eindringlich an die Verhandlungsteilnehmer ein strenges Klimaabkommen zu verabschieden. "Während hier in Paris viel Zeit mit Verhandlungstaktik vergeudet wird, sterben in Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika Menschen", betont Silvia Holten, Pressesprecherin von World Vision Deutschland. "Kinder zeigen alarmierende Anzeichen von Unter- und Mangelernährung. Mehrmals die Woche bekommen wir Warnmeldungen aus den Ländern, in denen wir arbeiten und zwar weltweit."

In diesem Jahr fällt das Klimaphänomen El Nino so stark aus, wie nie zuvor. World Vision Mitarbeiter aus vielen Ländern, in denen die Organisation tätig ist, berichten von heftigsten Wetterphänomenen. In Chennai und Tamil Nadu (Indien) kommt es derzeit zu den schwersten Überschwemmungen seit 100 Jahren. "Den Menschen steht das Wasser dort wortwörtlich bis zum Hals", warnt Holten. Millionen Menschen sind betroffen. Sie haben nichts zu essen und kein sauberes Trinkwasser mehr oder ihre Häuser wurden zerstört. "Wir erleben hier die vollen Auswirkungen des Klimawandels. Die extremen Regenfälle der letzten Wochen sind die direkten Folgen der Erderwärmung", sagt Chandra Bhushan vom Wissenschafts- und Umweltzentrum in Delhi.

In den Ländern des südlichen und östlichen Afrika, sowie in mehreren Staaten Zentral- und Mittelamerikas hat es teilweise seit Jahren nicht geregnet. Viele Bauern haben ihre Viehbestände verloren, Kinder zeigen besorgniserregende Anzeichen von Unter- und Mangelernährung. In Malawi zerstörten eine anhaltende Dürre und anschließende Überflutungen einen Großteil der Ernten. Im Gegenzug steigen die Preise für Nahrungsmittel, so dass die ärmsten Bevölkerungsschichten sich Lebensmittel kaum noch leisten können. Viele Flüsse in Südafrika sind inzwischen ausgetrocknet oder führen nur noch wenig Wasser. In einigen Ländern geben 80% der Wasserstellen und Brunnen kein Wasser mehr.

Insgesamt rechnet World Vision damit, dass allein im südlichen Afrika rund 30 Millionen Menschen durch das Wetterphänomen betroffen sein werden. Auch in Mittel- und Südamerika kämpfen Millionen mit den Auswirkungen der Klimakatastrophe. So verzeichnen die Bauern in Guatemala, El Salvador, Honduras sowie Haiti und der Dominikanische Republik zum Teil bis zu 90% Ernteausfälle.

In seinen langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die Organisation die Bevölkerung u.a. mit Ackerbaumethoden, die dem Klima angepasst sind, wie z.B. der konservierenden Landwirtschaft, regenerativen Wiederaufforstungsmethoden, Tröpfchenbewässerung, der Konservierung von Lebensmitteln und dem Anbau von unterschiedlichen Obst- und Gemüsesorten. In Südäthopien, in der Region Humbo konnten beispielsweise mit Hilfe von FMNR (farmer managed natural regeneration), einer regenerativen Wiederbewaldungsmethode, mehr als 600 Hektar zuvor verwüstetes Land wieder begrünt werden. World Vision fördert in ganz Äthiopien Wiederaufforstung nach der FMNR-Methode in 36 Projekten. In Humbo fließen heute wieder 13 Quellen und liefern sauberes Trinkwasser. Der Fluss der Region hat ganzjährig Wasser. Der neu entstandene Wald versorgt die Familien und ihre Kinder in der Umgebung mit Feuerholz, hochwertigem Futter für ihre Tiere und Waldfrüchten, sowie Wildfleisch. Auch das Mikroklima hat sich verändert. Die äthiopische Regierung hat angesichts des El Nino Phänomens und Dürreperioden in einigen Landesteilen erklärt, dass rund 8,2 Millionen Menschen auf dringende Nahrungsmittelhilfen angewiesen sind. Nach einer aktuellen Untersuchung von World Vision zeigt sich, dass in den Gebieten, in denen Wiederaufforstung betrieben wurde, die Menschen nicht betroffen sind und nach wie vor genug zu essen haben und über sauberes Trinkwasser verfügen. Die Flüsse und Brunnen haben genug Wasser für die nächsten 2-3 Jahre, auch wenn es keinen Regen gibt. "Mutter Natur ist eine strenge Lehrerin", betont Holten. "Wenn wir in Paris kein weitreichendes Abkommen verabschieden, werden wir die Folgen zu spüren bekommen."

Anbei ein Link zum Film über Humbo: https://www.youtube.com/watch?v=GnClimvJiaw (Rohmaterial ist kostenfrei erhältlich)

HINTERGRUND

World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im Finanzjahr 2014 wurden 300 Projekte in 50 Ländern durchgeführt. World Vision Deutschland ist mit weiteren World Vision-Werken in fast 100 Ländern vernetzt. World Vision unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse "Aktion Deutschland Hilft" und Gemeinsam für Afrika. www.worldvision.de

Pressekontakt:

Sie erreichen Silvia Holten, Pressesprecherin auf dem Klimagipfel in
Paris unter +49 175 29 59 758

World Vision-Pressestelle, Tel.: 06172-763-151, -155, -156 oder via
e-mail: presse@worldvision.de.

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