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Integra fordert Nationalen Aktionsplan zum Schutz vor weiblicher Genitalverstümmelung

Friedrichsdorf/Aachen (ots)

Mehrere tausend Mädchen aus Einwandererfamilien sind der Gefahr ausgesetzt, in Deutschland oder während eines Aufenthalts im Heimatland der Eltern an ihren Genitalien beschnitten zu werden. Diese Menschenrechtsverletzung ist in vielen afrikanischen Ländern und Teilen Asiens noch immer verbreitet und führt oft zu schweren körperlichen und seelischen Schäden, im Extremfall sogar zum Tod. Deshalb fordert Integra, das bundesweite Netzwerk zur Überwindung weiblicher Genitalverstümmelung, dringend einen Nationalen Aktionsplan zum wirksamen Schutz gefährdeter Mädchen.

Integra-Sprecherin Barbara Schirmel: "Wir können nicht zulassen, dass Mädchen hierzulande oder im Ausland an ihren Genitalien verstümmelt werden und für ihren Schutz verantwortliche deutsche Politikerinnen und Politiker weitgehend tatenlos zusehen. Neben einer gesetzlichen Verankerung braucht es vor allem aktive Prävention." In anderen europäischen Ländern wie z.B. Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz gebe es bereits entsprechende Nationale Aktionspläne oder Präventionsprogramme. Darum fordere Integra, dass sich auch die Bundesregierung dieser Herausforderung stellt. "Der Schutz gefährdeter Mädchen darf nicht dem Sparzwang zum Opfer fallen."

Aufgrund eines Bundestagsbeschlusses (BT 16/9420, S. 6) wurde 2009 unter Federführung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Beendigung weiblicher Genitalverstümmlung gegründet. Diese sollte gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Mädchen in Deutschland und in den Herkunftsländern entwickeln. Integra hatte hierzu konkrete Vorschläge erarbeitet - wie die Fortbildung von Fachkräften und Präventionsarbeit mit MigrantInnen in Deutschland - und setzt sich für einen Nationalen Aktionsplan zum Schutz gefährdeter Mädchen ein. Die Vorschläge von Integra sind unter www.netzwerk-integra.de zu finden.

2010 zog sich das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung aus der Koordinierung der Bund-Länder-AG zurück. Integra fordert dringend die sofortige Wiederaufnahme der Arbeitsgruppe und die Umsetzung des Parlamentsbeschlusses.

INTEGRA ist ein Netzwerk von derzeit 24 deutschen Organisationen, die sich weltweit für eine Überwindung der weiblichen Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) engagieren. Bundespräsident Christian Wulff hat die Schirmherrschaft von INTEGRA übernommen. Weitere Informationen unter www.netzwerk-integra.de

Pressekontakt:

Für Rückfragen und Interviews erreichen Sie die
Integra-Sprecherschaft:

Barbara Schirmel
Tel: 0241/442364
Barbara.Schirmel@misereor.de

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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