Noch ein Jahr bis zur Fußball-WM in Südafrika (11.6.): Die Ärmsten des Kontinents hoffen
Friedrichsdorf / Johannesburg (ots)
"Die ganze Welt schaut nächstes Jahr auf uns. Afrika bekommt mehr Aufmerksamkeit und dann hoffentlich auch mehr Hilfe aus aller Welt." Das sagt der 14-jährige Pedrito Kamphirpiri, wenn er mit strahlenden Augen über die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika spricht. Der Junge lebt in Südafrikas Nachbarland Mozambique, in dem Ort Tete, in einer der ärmsten Gegenden des Landes.
Für Afrika als ärmster Kontinent der Welt bedeutet die Fußball-WM, die am 11. Juni 2010 beginnen wird, mehr als nur Tore, Spaß und Unterhaltung. "Die WM wird Afrika verändern", sagt Pedrito, und seine Meinung hat keineswegs mit "jugendlichem Leichtsinn" zu tun; auch andere sehen das so. Die Menschen in Afrika möchten den Rest der Welt auch "hinter die Fußball-Kulissen" blicken lassen, möchten uns für ihre Kultur und ihre täglichen Herausforderungen interessieren. Drängende Probleme gibt es reichlich: Armut, Mangelernährung, HIV und AIDS, Kindersterblichkeit aufgrund vermeidbarer Krankheiten wie Malaria, Masern und Tuberkulose und vieles mehr.
In Pedritos Heimat in Mozambique engagiert sich die Kinderhilfsorganisation World Vision mit sogenannten Regional-Entwicklungsprojekten. In 12- bis 15-jähriger Zusammenarbeit entwickelt die Organisation gemeinsam mit der Bevölkerung die Region: Wasser-Versorgung, Gesundheitsstationen, Bildung, Landwirtschaft und mehr. Finanziert wird das Hilfsprojekt hauptsächlich durch Paten, die ein Kind, dessen Familie und das gesamte Umfeld unterstützen.
Im Finanzjahr 2008 hat World Vision in Afrika 128 Projekte in 20 Ländern durchgeführt. Allein von Deutschland aus sind zurzeit 86.000 Kinderpatenschaften vermittelt. Die Paten unterstützen in 42 afrikanischen Regional-Entwicklungsprojekten Millionen von Menschen. Und in allen Projektgebieten sieht man Kinder beim Fußballspielen, größtenteils barfuss, häufig mit einem Ball, der aus Plastiktüten und Packband zusammengedreht ist und immer sehr leidenschaftlich.
Für den 13-jährigen Amanuel, einem World Vision-Patenkind in Äthiopien, ist Fußball eine Stück Lebenshilfe: "Beim Fußball lernt man, wie man trotz Aufregung und Anspannung geduldig und diszipliniert bleibt, Fußball ist ein Spiel der Versöhnung, und es gibt Dir das Selbstbewusstsein, dass Du auch schwierige Situationen im Leben meistern kannst." Amanuels Lieblingsmannschaft ist Deutschland, sein absoluter Lieblingsspieler Michael Ballack. Und sein Tipp für das WM-Endspiel 2010: Deutschland besiegt die Franzosen mit 1:0 und wird Weltmeister.
Der zwölf Jahre alte Mandela aus Mozambique hofft auf Afrika. Auch wenn seine "Mambas", wie das Team von Mozambique genannt wird, vielleicht nicht so erfolgreich sein wird, freut er sich doch riesig auf das Turnier: "Nächstes Jahr geht der WM-Titel zum ersten Mal an ein afrikanisches Land. Ich tippe, dass Nigeria gewinnt und hoffe, dass ich das direkt miterleben kann."
So oder so könnte Afrika zum Gewinner werden, wenn die Fußball-WM ein wenig Aufmerksamkeit auf die Probleme des Kontinents lenkt und deutlich macht, welches Potential in seinen Menschen steckt.
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HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den
Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im
Finanzjahr 2008 wurden 253 Projekte in 49 Ländern durchgeführt.
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