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Commerzbank Aktiengesellschaft

Commerzbank-Börsenbericht (Wochenausblick)

Frankfurt (ots)

Weltweit kannten die Aktienmärkte in der
vergangenen Woche nur eine Richtung - es ging deutlich nach unten. 
Der Dax verlor an den letzten fünf Handelstagen insgesamt 5,6%, 
nachdem am Montag noch die Marke von 7.000 Zählern überschritten 
wurde. Seitdem hat der Dax gut 500 Punkte eingebüßt. Das europäische 
Pendant EuroStoxx50 gab rund 5,5% nach und beendete die Handelswoche 
nur knapp über der Marke von 4.000 Punkten. Ähnlich war die Situation
in Tokio - der Nikkei 225 verlor gut 5%. Amerikanische Anleger 
verbuchten kumuliert Verluste von 4,2%, Technologietitel gaben sogar 
um 6% nach.
Auslöser für die weltweit deutlichen Kursrückgänge gibt es mehrere. 
Nachdem die westlichen Aktienmärkte seit vier Jahren ohne große 
Unterbrechung gestiegen sind, suchten Investoren nach einer 
Begründung, um Gewinne realisieren zu können - und fanden sie in 
Shanghai, wo der A-Share-Index am vergangenen Dienstag um gut 9% 
nachgab. Allein in den letzten 12 Monaten stieg der Index um nahezu 
130% und entwickelte sich zu einem spekulativen Segment, was sich 
auch in einem momentanen KGV von 35 widerspiegelt. Obwohl es sich 
global gesehen um eine eher unbedeutende Börse handelt (im Gegensatz 
zur Börse in Hongkong, die "nur" gut 3% verlor), sorgte der Kurssturz
für eine weltweite Kettenreaktion. Als Grund wurden Befürchtungen um 
staatliche Restriktionen am chinesischen Aktienmarkt genannt. 
Aufgrund der herausragenden Bedeutung der chinesischen Wirtschaft ist
es wichtig zu konstatieren, dass die Auslöser nicht Befürchtungen 
einer nachlassenden Konjunktur im Reich der Mitte waren. Als weiterer
Grund wurden immer wieder so genannte "Carry Trades" erwähnt. Hier 
werden vor allem billige Yen-Kredite aufgenommen, um dann mit diesem 
Geld eine höher verzinsliche Anlage (Anleihen, Aktien) zu kaufen.
Viele Anleger erinnern sich nun an die Situation aus dem Frühjahr 
2006, als die Börsen weltweit innerhalb weniger Wochen über 10% an 
Wert verloren. Nachdem allein in der vergangenen Woche global rund 
1.500 Milliarden US-Dollar an Börsenwert vernichtet wurden, ist ein 
Vergleich zum Vorjahr angebracht. Im Mai/Juni 2006 waren die Ängste 
der Börsianer fundamental begründet, denn aufgrund steigender 
Inflationsdaten in den USA befürchtete man, dass die Fed die Zinsen 
noch deutlich anziehen könnte. Kombiniert mit Angst um eine deutlich 
abnehmende Wirtschaftsaktivität bei hoher Inflationsrate 
("Stagflation") drückten Anleger den Dax um gut 900 Punkte nach 
unten. Ein Jahr später sind die Befürchtungen nicht fundamental 
begründet. Denn Auswirkungen auf die zukünftigen 
Unternehmensergebnisse und andere aktienkursbestimmende Faktoren 
lassen sich derzeit nicht ableiten.
Die Frage, die sich nun stellt, ist: Sehen wir gerade das lange 
erwartete und seit längerer Zeit prognostizierte reinigende Gewitter 
oder ist dies der Anfang vom Ende einer vierjährigen Aktienboomphase?
Kurzfristig dürfte die Nervosität hoch bleiben, was sich u.a. in 
der Entwicklung des Volatilitätsindex (VDAX) zeigt, der binnen 
Wochenfrist von knapp 14 auf über 22 Prozentpunkte anstieg.
Mittelfristig werden sich die Investoren wieder auf die nach wie 
vor günstigen Fundamentaldaten konzentrieren, dies dürfte die 
aktuelle Marktphase dann auch als eine gesunde Korrektur im intakten 
Bullenmarkt erscheinen lassen. Die Aktienbewertung und 
Unternehmensgewinne sind weiterhin positiv, speziell in Deutschland 
und Europa. Da für die Kursverluste keine Veränderungen der 
Rahmenbedingungen verantwortlich waren, ändert sich auch nichts am 
prognostizierten Jahresendziel von 7.400 Punkten für den Dax.
Die internationalen Rentenmärkte erfüllten in diesem Umfeld einmal
mehr ihre sprichwörtliche Funktion als "sicherer Hafen". Nach 
mehreren Wochen eher getrübter Stimmung an den Bondmärkten stiegen 
die Rentenfutures in den USA sowie im Euroraum deutlich an und nähern
sich alten Höchstständen. Mehrere Faktoren trafen bei dieser 
Entwicklung aufeinander: Nach dem Einbruch der Aktienmärkte wurde 
Kapital in sicherere Anlagen wie Anleihen umgeschichtet, was zu 
rückläufigen Renditen am US-amerikanischen und in der Folge auch am 
europäischen Rentenmarkt führte. Auch technisch war mit einer 
Erholung zu rechnen. Zudem sorgten die Kommentare des ehemaligen 
Fed-Präsidenten Alan Greenspan für Verunsicherung auf den Märkten. 
Die amerikanische Wirtschaft könnte laut Greenspan bis zum Ende des 
Jahres in eine Rezession rutschen. In den USA führten zusätzlich 
neben der gestiegenen Risikoaversion der Marktteilnehmer 
enttäuschende Konjunkturdaten zu Gewinnen an den Bondmärkten.
An den europäischen Rentenmärkten war in der vergangenen Woche 
wieder ein stärkerer Einfluss der US-Vorgaben festzustellen, nachdem 
sich die europäischen Renditen - vor allem im längeren 
Laufzeitenbereich - in der letzten Zeit zunehmend von den US-Renditen
abkoppeln konnten.
Der Einfluss der Aktienmärkte auf den Rentenhandel dürfte in den 
nächsten Tagen weiterhin groß sein, gleiches gilt für die Volatilität
der Märkte. Von der volkswirtschaftlichen Seite dürften die Daten der
kommenden Woche die langsam abschwächende US-Konjunktur bestätigen. 
Im Euroraum steht die Zinsentscheidung der EZB im Mittelpunkt des 
Interesses - es wird allgemein eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte 
auf ein Niveau von 3,75% erwartet. Die Volkswirte der Commerzbank 
erwarten nach dem Zinsschritt am Donnerstag noch eine weitere 
Zinserhöhung auf ein Niveau von 4% Mitte des Jahres.
Eine Korrekturbewegung an den Aktienmärkten sollte nach einem vier
Jahre
andauernden Aufwärtstrend nicht verwundern, lediglich die Heftigkeit 
der Bewegung überrascht ein wenig. Wir gehen derzeit davon aus, dass 
die Märkte in naher Zukunft ihren mittel- bis langfristigen 
Aufwärtstrend wieder aufnehmen werden. Kurzfristig dürfte die 
Nervosität der Anleger allerdings anhalten und für weiter volatile 
Märkte sorgen. Anleger mit einem mittelfristigen Anlagehorizont 
bieten sich derzeit gute Einstiegsmöglichkeiten, um erste (Nach-) 
Käufe zu tätigen. Sofern die potenziellen Risikofaktoren keine 
Änderung der fundamentalen Rahmenbedingungen erfordern, hat unser 
positiver Ausblick für den Aktienmarkt weiterhin Bestand. 
Privatanlegern wird die Aktie von Canon empfohlen.
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Veröffentlichungen gemäß § 5 Abs. 4 Nr.3 der Finanzanalyseverordnung:
Anzahl der Aktien-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds Privat- 
und Geschäftskunden" der Commerzbank (ZPK) im 4. Quartal 2006 
aufgeschlüsselt nach Kategorien: 23 Kaufen / 0 Halten / 2 Verkaufen.
Anzahl der Anleihe-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds Privat-
und Geschäftskunden" der Commerzbank (ZPK) im 4. Quartal 2006 
aufgeschlüsselt nach Kategorien: 30 Kaufen / 6 Halten / 15 Verkaufen.
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