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Bolivianischer Bischof: Große Übereinstimmungen der Kirche in Amazonien mit Reformbestrebungen des Synodalen Wegs in Deutschland

Köln. (ots)

Der bolivianische Bischof Eugenio Coter sieht große Übereinstimmungen der katholischen Kirche in der Amazonasregion mit den Reformanstrengungen des "Synodalen Wegs" in Deutschland. "Es gibt weltweit eine große Aufmerksamkeit für das, was gerade in Deutschland passiert. Mein Eindruck ist, dass wir bei etlichen Themen absolut gleich empfinden", sagte der Geistliche dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (ksta.de). Er nannte unter anderem die Zulassung von Frauen zur Diakonenweihe. Vorwürfe eines "deutschen Sonderwegs" nannte Coter, der auch Caritas-Präsident seines Landes ist, schlicht falsch. Wenn Katholiken in Deutschland und in Amazonien in Fragen der Kirchenreform "gleich ticken, dann spricht vieles dafür, dass sie die Weltkirche insgesamt bewegen - und zwar deshalb, weil es Schlüsselthemen sind für die Kirche und ihren Ort in modernen Gesellschaften", so Coter. Widerstände gegen Veränderung seien letztlich nur Ausdruck einer großen Angst. "Klar ist: Wir müssen alle weit über das hinauskommen, was wir derzeit haben. Wenn der Papst sagt, die Kirche sei im Aufbruch, dann darf man nicht stehenbleiben, sondern muss neue Wege suchen."

Coter ist zurzeit als Gast des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat zu Besuch in Deutschland. Am Sonntag, dem ersten Advent, wird in Trier die diesjährige Adveniat-Weihnachtsaktion eröffnet. Unter dem Motto "Gesundsein fördern" geht es um die Verbesserung der medizinischen Versorgung, aber auch um den Einsatz für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen. Als Hauptproblem des Raubbaus am Regenwald, einem der wichtigsten Ökosysteme der Erde, nannte Coter, dass sich dabei "zu viele Menschen noch auf der Gewinnerstraße wähnen, während sie in Wahrheit die Verlierer sein werden. Die fortschreitende Zerstörung der Natur vertreibt schon jetzt die Menschen aus ihren angestammten Lebensräumen und macht sie zum Lumpenproletariat in den Armenvierteln der Vorstädte." Auch die klimatischen Folgen seien überdeutlich. "Im Hochland von Cochabamba etwa hielten die Menschen inzwischen Andachten und Bittprozessionen für Regen ab. Kirchliche Entwicklungsarbeit von unten ziele auf Bewusstseinsbildung und einen Mentalitätswandel. Ein erster Schritt sei es, "Prozessionen zu irgendwelchen Heiligen sein lassen, weil die sicher niemanden daran hindern werden, Geschäfte mit der Abholzung des Regenwalds zu machen".

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