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RNZ: Bundesfarbenspiele

Heidelberg (ots)

Von Klaus Welzel
Kaum beschließen in Hamburg CDU und Grüne, künftig zusammen zu 
regieren, eröffnen die Parteistrategen aller Couleur die 
Bundesfarbenspiele. Eine Disziplin, die man nicht so ernst nehmen 
muss. Vor allem, weil sie in Wahlkämpfen nur unehrlich geführt werden
kann. Feste Koalitionszusagen funktionieren, wenn die Wirtschaft 
funktioniert und genug Wohlstand für alle bleibt. In der Krise aber 
wird der Wähler wechselmütig. Er hat keine Lust, sich festzulegen. 
Das sollen die Parteien nach der Wahl machen. So etwas nennt man dann
Pragmatismus.
Dass sich der scheiternde SPD-Chef Kurt Beck bei diesem 
Koalitionspartner-wechsel-dich-Spiel beleidigt an den Rand der Bühne 
stellt und "Verrat" ruft, ist klar. Verrat daran, dass es die Grünen 
gewagt haben, den Sozialdemokraten einen möglichen Partner abspenstig
zu machen. Na, eigentlich war's ja umgekehrt. Aber auch im 
unpolitischen  Leben ist ein  verschmähter Mann zu keiner 
realistischen Einschätzung mehr fähig. Und Beck fühlt sich nicht nur 
ausgebootet, sondern von der eigenen SPD-Familie missverstanden. Ein 
bisschen ungerecht ist es ja auch, dass er von den Grünen die 
Ohrfeigen erhält, die  Schröder für seine Arroganz verdient hätte. 
Aber das war von 1998 bis 2005. Sieht ganz so aus, als sei Politik 
doch nicht so kurzlebig wie immer behauptet wird. Zumindest nicht, 
wenn es um Kränkungen geht.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

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