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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Taylor-Prozess

Bielefeld (ots)

Auf der Skala bestialischer Verbrechen rangiert
Charles Taylor weit oben. Damit steht erstmals ein amtierender 
afrikanischer Präsident vor einem Richter. Das ist das entscheidende 
Signal. Ob Taylor nun am ersten Verhandlungstag theatralisch Fairness
einfordert oder nicht. Mit dem aus Sicherheitsgründen nach Den Haag 
verlegten Verfahren steigt in jedem Fall die Zuverlässigkeit der 
Rechtsprechung.
 Der mit 75 Prozent demokratisch, - Kenner sagen: aus Angst - 
gewählte Präsident hat seine Macht auf Kindersoldaten, Blutdiamanten 
und Terror pur aufgebaut. Bislang erfuhren nur Afrika-Kenner in 
erschütternden Büchern und UN-Berichten etwa von der 
Verstümmelungspraxis der Taylor'schen Horden. Der von Liberia 
angezettelte Krieg kannte keinen definierbaren Gegner. Nicht Stamm 
gegen Stamm oder Partei gegen Partei, sondern Bewaffnete gegen 
Unbewaffnete lautet die Schlachtordnung des blinden Terrors. 200000 
Tote und Zehntausende von Krüppeln, denen Hände fehlen oder andere 
Gliedmaßen abgeschlagen wurden, zeugen von den Folgen des Wütens 
gegen die Menschlichkeit.
Viele Opfer sind so arm, dass sie weder Fernsehbilder noch 
Radionachrichten vom Prozess gegen Taylor erreichen werden. 
Empfangsprobleme haben andere Schlächter im Exil wie Ex-Präsident 
Mengistu Haile Mariam aus Äthiopien und Hissène Habré (Tschad) nicht.
Sie werden die Nachrichten hören.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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