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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Zwangsarbeit für IKEA

Bielefeld (ots)

Lange wurde das Thema totgeschwiegen. Dass Häftlinge in DDR-Betrieben für westliche Firmen schufteten, glaubte man nicht oder man wollte es nicht wissen. Ikea hat sich jetzt dieser düsteren Vergangenheit stellt. Das verdient zunächst Respekt. Schließlich hat der Möbelgigant seine Magnetwirkung bei Millionen Kunden zu verlieren. Und doch ist es beschämend, dass die Konzernspitze und damit wohl auch Ikea-Gründer Ingvar Kamprad (86) vor 30 Jahren von der Zwangsarbeit wussten. Die Manager duldeten, dass Gefangene Möbelteile für ihr Unternehmen herstellen mussten, weil sie davon wirtschaftlich profitierten. Die Aussage, dass Ikea damals Schritte gegen die Zwangsarbeit unternommen habe, wirkt wie eine hilflose Entschuldigung. Welche Schritte waren das denn? Darauf fehlt die Antwort. Ikea ist sicher kein Einzelfall. Viele weitere Firmen im Westen dürften an dieser Art der Ausbeutung im Osten verdient haben. Dass die Opfer eine Entschädigung verlangen, ist nur recht und billig. Wichtig aber ist, dass über dieses Kapitel eine Debatte in Gang kommt. 23 Jahre nach dem Fall der Mauer, wird es höchste Zeit.

Pressekontakt:

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Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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