Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalen-Blatt mehr verpassen.

Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) über den verstorbenen Unternehmer Reinhard Mohn:

Bielefeld (ots)

Reinhard Mohn, der am Samstagmorgen in aller
Stille in seinem Wohnhaus in Steinhagen gestorben ist, hat ein großes
Stück Wirtschaftsgeschichte geschrieben. Sein Name steht für eine 
beispiellose Erfolgsgeschichte und eine der ungewöhnlichsten 
Unternehmerkarrieren in ganz Deutschland. Ostwestfalen-Lippe hat eine
der herausragendsten Führungspersönlichkeiten der Nachkriegszeit 
verloren. Die Region trauert um Reinhard Mohn, den Medien-Manager, 
aber die Region trauert auch um einen besonderen Menschen.
Reinhard Mohn hat den mittelständischen Betrieb innerhalb von drei 
Jahrzehnten zu einem international führenden Medienkonzern geformt. 
Heute ist Bertelsmann eines der größten Medien- und 
Unterhaltungsunternehmen der Welt. Dank Mohn und seiner Frau Liz ist 
der größte Arbeitgeber in Ostwestfalen-Lippe heute nicht 
börsennotiert, sondern ein Familienunternehmen geblieben.
Reinhard Mohn war eben nicht nur der wirtschaftliche Erfolg der Firma
wichtig. Ihm lagen die Mitarbeiter - die Menschen - am Herzen. Mohn 
legte viel Wert auf eine Unternehmenskultur, auf die Verantwortung 
des Einzelnen und das partnerschaftliche Miteinander zwischen 
Geschäftsleitung und Mitarbeitern. Er beteiligte die Beschäftigten am
Unternehmenserfolg, führte Betriebsrenten ein. Und auch die Ausgabe 
von Genussscheinen gehörten zu Mohns Unternehmensphilosophie.
Die Mitarbeiter waren Reinhard Mohn wichtig - er selbst war einer von
ihnen. Regelmäßig mischte er sich unter die Belegschaft des 
Hauptsitzes an der Carl-Bertelsmann-Straße 270, wo er gemeinsam mit 
seinen Leuten in der Kantine sein Mittagessen einnahm. Reinhard Mohn 
verstand sich als Partner seiner Mitarbeiter. Er legte Wert darauf, 
dass man »auf Augenhöhe« miteinander sprach.
Für Reinhard Mohn war die soziale Verantwortung Leitlinie und 
Anspruch zugleich. Das machte ihn zu einem besonderen Unternehmer. In
seinen Büchern nahm er kein Blatt vor dem Mund. Zunehmend geißelte er
die Arroganz und die Eitelkeit einiger Manager. Reinhard Mohn war nie
eitel. Er lebte zurückgezogen in einer kleinen Bauernschaft in 
Steinhagen. Dort auf dem Lande, wo sich Hase und Igel gute Nacht 
sagen, sah man den leidenschaftlichen Spaziergänger häufiger, wenn er
an den Wochenenden bis zu 30 Kilometer in Freizeitkleidung 
zurücklegte um nachzudenken. Reinhard Mohn war stets ein Unternehmer,
der im Hintergrund wirkte, ein ehrlicher Arbeiter. Die große Show war
nie sein Ding. Er nahm sich selbst nie wichtig.
Reinhard Mohn - Jahrhundertunternehmer, Managementphilosoph, 
bedeutender Stifter. Mit ihm stirbt ein Stück Bertelsmann, mit ihm 
stirbt ein Stück großes Unternehmertum. Ostwestfalen-Lippe wird 
seinen Namen in Ehren halten. Wir verneigen uns vor einem besonderen 
Menschen. Wir verneigen uns vor Reinhard Mohn.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalen-Blatt
Weitere Storys: Westfalen-Blatt
  • 02.10.2009 – 21:29

    Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Olympische Spiele:

    Bielefeld (ots) - Dabei sein, ist nicht alles, auch nicht bei der Ausrichter-Kür. Deshalb ist der Frust in den USA verständlich. Aber als fairer Verlierer, und das sollte man im Sport auch lernen zu sein, muss Chicago einräumen: Südamerika war endlich mal dran. Seit 1896 werden die Spiele der Neuzeit ausgerichtet. Olympia im südlichen Teil Amerikas hat es ...

  • 02.10.2009 – 21:26

    Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Milchgipfel:

    Bielefeld (ots) - Ein Gipfel war das Treffen nicht. Noch nicht einmal eine Anhöhe, die die Teilnehmer im Kanzleramt gemeistert haben. Aber was sollte auch schon passieren? Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nicht allzu viele Möglichkeiten. Sie kann mahnen, drängen, fordern, die Milch zu einer »Herzensangelegenheit« machen. Aber sonst? Deutschland ist hoch ...

  • 02.10.2009 – 21:24

    Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Massenimpfung:

    Bielefeld (ots) - Im Kampf gegen die Neue Grippe musste für eine europaweite Schutzimpfung in kürzester Zeit für Millionen Menschen Impfstoff entwickelt, produziert, getestet und zugelassen werden. Als in Deutschland die Gesundheitsbehörden den Auftrag an die Pharmaindustrie erteilte, 50 Millionen Impfdosen bereitzustellen, musste damit gerechnet werden, ...