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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Doping/Radsport/Eisschnellläuferin Claudia Pechstein

Bielefeld (ots)

Radfahrprofi Manuel Beltran sorgte 2008 für die
traurige Ouvertüre, das Gerolsteiner Duo Stefan Schumacher und 
Bernhard Kohl für den desaströsen Schlussakkord. Die Angst vor einer 
neuen Skandal-Rundfahrt sitzt der Tour de France auch 2009 im Nacken.
Nach dem Doping-Dauerbeschuss des Vorjahres und den jüngsten 
Negativschlagzeilen bleibt Skepsis ständiger Begleiter. Die Kritiker 
jedenfalls sind sich sicher: »Ich erwarte jede Menge Doping auf einem
höheren wissenschaftlichen Absicherungsniveau. Die Personen sind so 
eingestellt, dass sie nicht mit auffälligen Werten bei irgendeiner 
Kontrolle erwischt werden«, sagte der gebürtige Paderborner 
Molekularbiologe Werner Franke.
50 Fahrer des Pelotons stehen unter Verdacht aufgrund ihrer 
Blutpass-Daten. Dazu kommen Wiederholungstäter oder 
Nicht-Vorbestrafte, gegen die allerdings Indizien vorliegen, die bei 
anderen Tatbeständen locker zur Verurteilung reichen würden. Dass 
sich dieses Feld an diesem Samstag überhaupt auf die große Schleife 
nach Paris macht, ist ein Skandal.
Unschöne Schlagzeilen gibt es regelmäßig. Am Freitagabend sorgte 
Claudia Pechstein dafür. Die hochdekorierte Eisschnellläuferin, 
erfolgreich bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, ist 
bereits gesperrt worden. Und auch die deutschen Reiter erleben dunkle
Stunden. Dass es auch in diesem Sportgeschäft nicht so nett zugeht 
wie auf dem Immenhof, war lange klar. Erschreckend ist vielmehr der 
Fakt, dass führende Reiter bewusst gegen Medikationsregeln verstoßen 
haben, und die Weltbeste gar mit einem Arzt zusammen gearbeitet hat, 
der schon mehrfach in Sachen Doping aufgeflogen war.
Etwas weniger Schlagzeilenträchtig geht es derzeit beim Schwimmen und
im Handball zu. Zu Unrecht. Denn dass der Deutsche Schwimmverband 
seine WM-Normen in eigentlich nur durch Doping zu erreichende 
Bereiche verlegte, ging nur dank High-Tech-Anzügen und daraus 
resultierender Rekordflut medial unter. Und beim Handball ist der 
Fall Martin Galia (Lemgo) noch immer nicht geklärt. Zumindest 
öffentlich. Apropos öffentlich: Großspurig hatten die 
öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten 2008 verkündet, 2009 aber so 
gar nicht - außer in Nachrichtensendungen - von der Tour berichten zu
wollen. Mittlerweile ist man zurückgeradelt. Und zwar kräftig. So 
brüstet man sich jetzt sogar damit, nur noch 25 Prozent der sonst 
üblichen Dauer zu berichten - kritisch natürlich, 
journalistisch-distanziert, aber dann doch eine Stunde täglich im 
Wechsel zwischen ARD und ZDF.
Noch doller hat es die französische Sportzeitung L'Equipe, Ausrichter
der Tour, getrieben. So sollen Redakteure der Zeitung im März 2008 
von der Verlegerin Marie-Odile Amaury angewiesen worden sein, sich in
ihrer Berichterstattung »nicht länger mit dem Thema Doping 
aufzuhalten«. So kann man sich natürlich auch eines Problems 
entledigen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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