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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Urteil gegen Jacquelines Eltern

Bielefeld (ots)

»Das Unterlassen wiegt so schwer wie eine aktive
Tötung«: So lautet der zentrale Satz in der Urteilsbegründung des 
Landgerichts Gießen. Jacquelines Eltern fütterten die Hunde, während 
ihr eigenes Kind verhungerte. Sie überließen ein hilfloses Wesen 
seinem Schicksal. Auch wenn die beiden ihr Fleisch und Blut nicht mit
den eigenen Händen erwürgten, mit einem Messer erstachen oder mit 
Gift töteten, sahen die Richter den Straftatbestand des Mordes als 
erfüllt an. Das ist richtig, nur konsequent und entspricht dem 
Gerechtigkeitsempfinden. Deshalb hat das Landgericht Jacquelines 
Eltern fürwahr »im Namen des Volkes« zu lebenslanger Haft verurteilt.
 Verdient jemand, der bei klarem Verstand sein Kind einem solchen 
Martyrium aussetzt, eine geringere Strafe als derjenige, der 
handgreiflich wird? Nein, das verdient er nicht. »Verhungern und 
Verdursten tut weh«, betonte der Vorsitzende Richter Bruno Demel. Wer
seine Tochter durch Nichtstun grausam tötet, ist heimtückisch. Ein 
milderes Urteil wegen Totschlags wäre dem Fall nicht gerecht 
geworden. Das Landgericht Gießen hat ein Exempel statuiert. Es hat 
posthum nach dem Tod der kleinen Jacqueline Wert und Prinzip der 
Menschenwürde gestärkt.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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