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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Auch wenn am Wahlabend andere lauter gejubelt
haben: Es ist das Comeback des Jahres. Roland Koch hat seine 
politische Wiedergeburt gefeiert. Schien Kochs politische Karriere 
noch vor zwölf Monaten so gut wie beendet zu sein, ist er der alte 
und neue Ministerpräsident in Hessen.
Trotz seines glanzlosen Sieges ist auch auf Bundesebene wieder mit 
Koch zu rechnen. Gut möglich, dass er - auch aufgrund des 
bescheidenen Ergebnisses - gar nicht weitere fünf Jahre in Hessen 
bleibt und der bisherige Innenminister Volker Bouffier ihn beerbt. 
Auch über einen Tausch mit dem einzigen Hessen im Bundeskabinett, 
Franz Josef Jung, wird spekuliert. Ob Angela Merkel ihn nach der 
Bundestagswahl sogar als Wirtschaftsminister in ihr Kabinett holt, 
bleibt abzuwarten.
Aber Kochs Wiederwahl war nur möglich, weil die SPD politischen 
Selbstmord begangen hat. Der Wortbruch Andrea Ypsilantis vor einem 
Jahr war der Anfang vom Ende. Ihr eigenes politisches Aus folgte 
gestern in Blitzgeschwindigkeit. Wer für solch eine historische 
Niederlage verantwortlich ist, muss eben gehen. Thorsten 
Schäfer-Gümbel, der sich mutig von Ypsilanti distanziert hat, gehört 
die Zukunft. Er kann der neue starke Mann der Hessen-SPD werden, 
trotz der Niederlage, die nicht seine Pleite ist, sondern ganz 
alleine die seiner Vorgängerin.
Und dann war da noch ein Mann, den vor Wochen niemand so richtig auf 
dem Zettel hatte: Jörg-Uwe Hahn. Der FDP-Landeschef hat in den 
vergangenen zwölf Monaten vieles richtig gemacht und somit viel 
Vertrauen bei den Hessen gewonnen. Hahn blieb seiner Linie immer 
treu, gab der Ampel vor und nach der Wahl eine klare Absage und fiel 
auch nicht um, als das von Ypsilanti angestrebte Bündnis mit den 
Linken längst den Bach herunter gegangen war. Der Lohn ist das 
bundesweit beste Ergebnis seit 50 Jahren.
Hahn hat mit dafür gesorgt, dass CDU und FDP in Hessen eine sehr 
stabile Mehrheit errungen haben. Nach diesem furiosen Start ins 
Superwahljahr 2009 könnte Schwarz-Gelb die politische Trendfarbe des 
Jahres 2009 werden. Denn dadurch, dass es die hessischen Liberalen 
mit einem für sie sensationellen Ergebnis in die Landesregierung 
geschafft haben, hat die Große Koalition in Berlin ihre 
Bundesratsmehrheit verloren. Und das ist gleichzeitig die große 
Stunde von Guido Westerwelle.
 Seinem Ziel, Außenminister einer schwarz-gelben Bundesregierung zu 
werden, ist der FDP-Chef gestern Abend einen großen Schritt näher 
gekommen. Die Liberalen haben an Macht in Berlin dazugewonnen, können
und werden ihre Muskeln spielen lassen.
Bundespräsident Horst Köhler gehört übrigens auch zu den Gewinnern 
der Hessen-Wahl. Warum? Das gestrige Wahlergebnis wird das 
Kräfteverhältnis in der Bundesversammlung zugunsten der Union und der
FDP verändern. Übrigens: Die fünf größten Bundesländer - Bayern, 
Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen - 
werden jetzt von schwarz-gelben Koalitionen regiert. Ein Signal für 
Berlin?

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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