Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalen-Blatt mehr verpassen.

Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zu Israels Iran-Politik:

Bielefeld (ots)

Israel droht dem iranischen Mullah-Regime
derzeit so deutlich wie noch nie - ohne Rücksicht auf 
Preisexplosionen an den Rohstoffmärkten und die möglichen Folgen für 
die Weltwirtschaft. Spekulanten rechnen einen möglichen 
Präventivschlag Israels gegen die Atomanlagen und Raketenstationen im
Iran bereits in den Ölpreis ein. Ein Angriff Israels gegen einen der 
wichtigsten Erdölförderer (138 Milliarden Barrel Gesamtvorkommen) 
triebe den Barrelpreis wahrscheinlich auf weit mehr als 200 Dollar.
Hinter der Strategie Israels, sich diplomatisch offen zu zeigen und 
gleichzeitig die militärische Option zu forcieren, steckt eine 
Absicht: Auf beiden Ebenen soll der Druck auf den Iran erhöht werden.
Zwei militante Islamistengruppen und ein Staat bedrohen die 
Sicherheit an den Grenzen der jüdischen Demokratie. Der Iran sponsert
diese drei Feinde Israels. Doch seit einigen Wochen ist Bewegung im 
Nahostkonflikt: Mit Syrien soll über einen Friedensvertrag und die 
Rückgabe der Golan-Höhen verhandelt werden, mit dem im Gaza 
herrschenden Hamas-Regime gibt es eine mehr als fragile Waffenruhe, 
und mit der schiitischen Hisbollah im Libanon spricht man über einen 
möglichen Gefangenenaustausch.
So auffällig Israels diplomatische Offensive zu sein scheint, so 
deutlich rasselt die Regierung Olmert mit den Säbeln. Ein Manöver vor
Kreta dient dazu, die Welt über eine mögliche Simulation des 
Iran-Angriffs spekulieren zu lassen. Ein zögerlich öffentlich 
gemachter und offenkundig erfolgreicher Angriff auf eine atomare 
Anlage in Syrien soll die militärischen Fähigkeiten im Hinblick auf 
einen Schlag gegen den Iran beweisen. Zudem erhöht Israel den 
Zeitdruck und zieht eine Attacke noch während der im Januar endenden 
Amtszeit des US-Präsidenten George W. Bush in Betracht - um sich der 
Unterstützung Amerikas sicher zu sein.
Israels Taktik zielt auf zwei Effekte. Erstens: Man will den Iran 
diplomatisch vorführen, von seinen Werkzeugen Hisbollah, Syrien und 
Hamas trennen und weltweit isolieren. Zweitens: Weil der Westen auf 
das persische Öl und den Handel mit Teheran angewiesen ist, soll eben
der Westen die bereits wirkenden UN-Sanktionen verschärfen und das 
Problem eines atomaren Irans wirtschaftlich lösen - sonst löst Israel
das Problem in Eigenregie. Außerdem haben die USA großes Interesse 
daran, den Einfluss der schiitischen Islam-Theokratie im Krisenherd 
Irak einzudämmen.
Gerade wegen der rhetorischen Aggressivität und der jüngsten Manöver 
und Raketentests scheint die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs auf 
die iranischen Atomanlagen gering zu sein. Der Iran würde militärisch
reagieren und Israel angreifen. Deswegen versuchen 
US-Geheimdienstler, das Atomprogramm im Iran gezielt zu sabotieren.
Wenn er schon während seiner achtjährigen Amtszeit keinen Frieden 
zwischen Israelis und Palästinensern schaffen konnte, so will George 
W. Bush wenigstens nicht aus dem Amt scheiden, ohne die nukleare 
Gefahr des Irans eingedämmt oder beseitigt zu haben.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalen-Blatt
Weitere Storys: Westfalen-Blatt
  • 10.07.2008 – 19:41

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) schreibt zur Lehrstellenbilanz:

    Bielefeld (ots) - Alle Jahre wieder gehen Politiker auf Tour. Auch 2008 wird der NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann im August Betriebe aufsuchen und für zusätzliche Ausbildungsplätze werben. Das ist gut so. Jeder Schulabgänger ohne Lehrstelle ist eine verpasste Lebenschance. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird er Jahre später als Ziffer in der ...

  • 09.07.2008 – 19:38

    Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum G8-Gipfel:

    Bielefeld (ots) - Gipfelstürmer gehen nicht in Tippelschritten. Sie formulieren große Ziele - allerdings so langfristig, dass keiner der Teilnehmer am Ende für die Einhaltung verantwortlich gemacht werden kann. Das bestklingende Ziel, auf das sich die Teilnehmer des G 8-Gipfels im japanischen Toyako verpflichtet haben, ist die Halbierung der Treibhausgase ...