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Deutscher Bauernverband (DBV)

Veredlungswirtschaft braucht harmonisierte Standards 24. Internationales Forum Agrarpolitik über Visionen für die Veredlungswirtschaft

Berlin (ots)

"Fast 50 Prozent des Produktionswertes der
deutschen Landwirtschaft macht die Tierhaltung aus. Bei Milch und
Schweinefleisch ist Deutschland innerhalb der EU die Nummer Eins, bei
Rindfleisch die Nummer Zwei und bei Geflügel die Nummer Drei.“ Aus
diesem Anlass widmete sich das 24. Internationale Forum Agrarpolitik
des Deutschen Bauernverbandes (DBV), im Rahmen der Internationalen
Grünen Woche dem Thema „Visionen für die Veredlungswirtschaft 2010“,
so DBV- Präsident Gerd Sonnleitner in seiner Eröffnungsrede. Trotz
regionaler Konzentrationen sei die deutsche Veredlungsproduktion nach
wie vor weitgehend flächengebunden und arbeite mit relativ kleinen
einzelbetrieblichen Beständen. Allerdings erfolge hier ein rascher
Wandel. So habe allein im Jahr 2003 die Zahl der Rinderhalter um über
10.000 Betriebe auf knapp 200.000 Betriebe abgenommen. Damit folgten
die deutschen Rinderbestände einem langfristigen Trend, der auch in
der EU stattfinde. Im Gegensatz dazu konnte die deutsche
Landwirtschaft trotz schwieriger Marktverhältnisse im Jahr 2003 bei
Schweinen um 2 Prozent und bei Geflügel sogar um 3 Prozent zulegen.
Die Veredlungswirtschaft brauche aber vor allem eine
Harmonisierung der Rahmenbedingungen bei den Standards im Tier-,
Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz, forderte der DBV-Präsident.
„Unsere betrieblichen Verhältnisse und unsere unternehmerischen
Entscheidungen können wir selbst in die Hand nehmen. Aber wir wissen,
dass baurechtliche Voraussetzungen und Auflagen in der Tierhaltung
nur gemeinsam in der EU so gestaltet werden können, dass auch noch
für jüngere investitionswillige Landwirte Perspektiven bleiben.“ Es
gehe aber nicht nur um staatliche Rahmenbedingungen, fuhr Sonnleitner
fort. Vielmehr brauche die deutsche Landwirtschaft mit ihren hohen
Lohn- und Kapitalkosten vor allem auch Konsumenten, die sich des
Wertes von Milch, Fleisch und Eiern bewusst sind und Nahrungsmittel
nicht vorrangig über den Preis bewerten. Andernfalls, mahnte
Sonnleitner, seien kapitalintensive Tierhaltungsbetriebe mit ihren
langfristig angelegten Investitionen in besonderer Weise gefährdet.
„Gerade in einer Zeit der Verunsicherung und der wirtschaftlichen
Depression sind Visionen umso dringlicher“, betonte der Vorsitzende
des DBV-Fachausschusses Schweinefleisch und Präsident des
Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, Franz-Josef Möllers.
Die Zukunft bringe für die Veredlungswirtschaft in Deutschland
Chancen und Risiken zugleich. Chancen lägen vor allem darin, dass mit
dem Wirtschaftswachstum und Wohlstand in der erweiterten EU mit etwa
75 Millionen neuen Verbrauchern ein großer, kaufkräftiger Markt
entstehe. Damit dürfte insbesondere die Nachfrage nach qualitativ
hochwertigen Produkten steigen, die die deutsche Landwirtschaft
bedienen könne. Darüber hinaus dürfe nicht vergessen werden, so
Möllers, dass Deutschland selbst einen kaufkräftigen Markt mit über
80 Millionen Verbrauchern darstelle. Risiken indes könnten für die
deutsche Veredlungswirtschaft durch erschwerte oder verzerrte
Wettbewerbsbedingungen entstehen. Insbesondere die hohe
Regelungsdichte kritisierte Möllers, da sie die deutsche
landwirtschaftliche Produktion verteuere.
ots-Originaltext: Deutscher Bauernverband (DBV)
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6599

Kontakt:

Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original-Content von: Deutscher Bauernverband (DBV), übermittelt durch news aktuell

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