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BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.

Sperrfrist: 11. März 2010, 10:30 Uhr - Es gilt das gesprochene Wort BGA: Klare Aufwärtssignale aus dem Außenhandel

Berlin (ots)

"Der deutsche Außenhandel wird nach dem
schwärzesten Jahr seiner Geschichte 2010 wieder deutlich wachsen und 
auch Anteile am Welthandel zurückgewinnen können. Trotz dieser 
optimistischen Einschätzung stecken wir noch mitten in der 
Krisenbewältigung, eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau wird wohl erst 
2013 erreichbar sein." Dies erklärte Anton F. Börner, Präsident des 
Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), in 
Berlin anlässlich der heutigen BGA-Pressekonferenz zur 
Außenhandelskonjunktur.
Für 2010 rechnet der BGA mit einem Anstieg der deutschen Exporte 
um neun Prozent auf 875,5 Milliarden Euro, die Einfuhren steigen um 
sieben Prozent auf 713,8 Milliarden Euro. Dies ergibt einen 
Außenhandelsüberschuss von 161,7 Milliarden Euro. Aufgrund der klaren
Aufwärtssignale aus dem Außenhandel, der Effekte der Konjunkturpakete
und dem statistischen Nachholeffekt erwartet der BGA ein BIP-Wachstum
von bis zu drei Prozent für 2010.
Insbesondere die führenden Schwellenländer wie China und 
Brasilien, aber auch die Vereinigten Staaten, entfalten wieder eine 
höhere Wachstumsdynamik. Der derzeit sinkende Außenwert des Euro 
trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte im 
Dollarraum - der nicht nur die USA umfasst, sondern auch jene 
insbesondere asiatischen, lateinamerikanischen und arabischen Länder,
deren Währungen eng an den Dollar gekoppelt sind - zu erhöhen.
"Wir stehen am Anfang eines weltweit notwendigen 
Investitionszyklus, der von Umwelt- und Klimaschutz, Energieeffizienz
und dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen geprägt ist. 
Gerade auch in den Schwellenländern rechnen wir zudem mit einem 
immensen Investitionsschub im Dienstleistungsbereich beispielsweise 
zur Schaffung eines sozialen Netzes", so Börner. Angesichts einer 
noch rasanteren demographischen Entwicklung stünden dort die 
Gesundheits- und Altersversorgung zunehmend im Fokus. Deutschland 
habe aufgrund seiner technologisch führenden Produkte und seines 
Know-How eine ausgezeichnete Ausgangsposition, um in dieser Liga ganz
vorne mitzuspielen und den Vorsprung auch zu verteidigen.
Laut der Ergebnisse der jüngsten BGA-Umfrage unter seinen 
Mitgliedsunter-nehmen konnte die Region Südost- und Ostasien ihren 
Vorsprung als wachstumsstärkste Region für den Außenhandel im 
Halbjahresvergleich noch ausbauen.
Gefahrenherde beseitigen
"Die derzeitige Erholung steht auf wackeligen Füßen, noch kann mit 
Blick auf 2011 und die Folgejahre nicht von einem selbsttragenden 
Aufschwung gesprochen werden. Einige gravierende Gefahrenherde müssen
dringend beseitigt werden, um die Handbremse für die weltweite 
Konjunkturerholung endlich zu lösen", erklärt der 
Außenhandelspräsident. So sei ohne eine Erholung der europäischen 
Absatzmärkte auch die deutsche Außenwirtschaft nicht in der Lage, auf
einen nachhaltigen Wachstumspfad einzuschwenken. Die 
Staatsfinanzierungskrise drohe weiter um sich zu greifen. Dem 
Vorschlag zur Einrichtung eines Europäischen Währungsfonds steht 
Börner äußerst skeptisch gegenüber. Weder sei dessen Finanzierung 
geklärt, noch die Frage, wie er sich in der letzten Konsequenz 
politischer Einflussnahme entziehen könnte.
Auch die Finanzierungssituation der deutschen Exportunternehmen 
sei nach wie vor prekär, die Gefahr einer Kreditklemme noch nicht 
gebannt. Hier könne insbesondere die Verbriefung von 
Mittelstandskrediten die Kreditversorgung positiv beeinflussen, weil 
letztlich der Engpass "Bankbilanz" vermieden bzw. abgemildert werden 
könne.
Da für Risiken bei der Absicherung von Exporten innerhalb der EU 
auf dem privaten Markt nach wie vor keine Deckungsmöglichkeiten zur 
Verfügung stehen fordert der BGA, dass übergangsweise die bestehenden
erweiterten staatlichen Deckungsmöglichkeiten für die EU- und 
OECD-Staaten um ein weiteres Jahr verlängert werden.
Die Schwellenländer, die als Gewinner aus der Krise hervorgegangen
und auf absehbare Zeit der Wachstumstreiber für die Weltwirtschaft 
bleiben, fordert Börner auf, ihrer gewachsenen Bedeutung gerecht zu 
werden: "Insbesondere China und Indien müssen sich daran messen 
lassen, ob sie bereit sind, konstruktiv an der Lösung politischer und
wirtschaftlicher Konflikte mitzuwirken. Testfälle hierfür gibt es zur
Genüge - ohne Kompromissbereitschaft Indiens wird die WTO-Runde nicht
erfolgreich abgeschlossen werden können, ohne ein Einlenken Chinas 
werden wir nicht zu wirkungsvollen Sanktionen gegen den Iran kommen, 
ohne die Schwellenländer ist kein Klimaschutzkompromiss denkbar."
Neue Wachstumskräfte entfesseln
"Trotz vielfältiger Risiken bin ich zuversichtlich: Diese Krise ist 
von Menschen gemacht, Menschen können sie auch lösen. Zur Bewältigung
benötigen wir eine neue Agenda zur Entfesselung der Wachstumskräfte. 
Leitlinien einer solchen Strategie muss die Konsolidierung der 
Haushalte nach den Vorgaben des Maastrichter Vertrages und der 
Schuldenbremse sein. Um die Voraussetzung für künftiges Wachstum zu 
stellen, müssen wir Investitionen insbesondere in Bildung und 
Forschung sowie Infrastruktur fördern. Mittelfristig müssen auch 
wieder Handlungsspielräume geschaffen werden für die weiterhin 
notwendigen Ent-lastungen der Bürger und Unternehmen von Steuern, 
Abgaben und Bürokratie. Die Bundesregierung ist gefordert, hier 
Handlungsfähigkeit zu demonstrieren", so der BGA-Präsident 
abschließend.
09, Berlin, 11. März 2010

Pressekontakt:

Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529

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