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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Kinderbetreuung wird Wahlkampfthema Übermütig CARSTEN HEIL

Bielefeld (ots)

Der Satz von Hannelore Kraft war eigentlich nicht misszuverstehen. Nachdem die NRW-Ministerpräsidentin darauf hingewiesen hatte, dass Bildung schon im Kindergarten anfange, sagt sie in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung wörtlich: "Dann müssen wir aber auch sicherstellen, dass alle Kinder da sind." Aus diesem Satz von Hannelore Kraft zu schließen, die SPD in NRW sei für eine Kita-Pflicht, liegt nahe. Immerhin hat die SPD-Pressestelle den Wortlaut so genehmigt. Und da es genug Menschen im Lande gibt, die die Sozialdemokraten sowieso im Verdacht haben, alles vorschreiben und bis ins Privatleben hinein kontrollieren zu wollen, entspricht die Forderung nach einer Kita-Pflicht dem Erwartbaren. Zumal Olaf Scholz vor Jahren als damaliger Generalsekretär schon die "Lufthoheit über den Kinderbetten" für seine Partei eingefordert hatte. Der Staat wird es schon richten. Da ist man dann schnell beim "Erziehungssozialismus". Diese Gefahr erkannte im Lauf des gestrigen Tages wohl auch die NRW-SPD und schob flugs eine schriftliche Erklärung nach: "Wir sprechen nicht von einer Kita-Pflicht. Die NRW-SPD hat sich sogar ausdrücklich dagegen positioniert." Aha, die Genossen an Rhein und Ruhr haben sich also schon mal mit dem Thema befasst und mussten es innerparteilich diskutieren. Scheinbar liebäugelten doch einige von ihnen damit. Nur gut, dass jetzt Klarheit herrscht, denn der Vorschlag wäre doch zu absurd. In Millionen Familien läuft Kindererziehung, Betreuung und frühkindliche Bildung bestens. Nur weil es Problemfamilien gibt, darf der Staat nicht allen Eltern vorschreiben, wie sie ihren Nachwuchs zu betreuen haben. Die DDR lässt grüßen. Wer so etwas vorschlägt, ist entweder dumm oder übermütig. So verliert man Stimmen. Die SPD-Zentrale sollte den Wahlkampf nicht zu früh als gewonnen betrachten.

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