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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Massenmörder Anders Behring Breivik vor Gericht Inkarnation des Bösen HUBERTUS GÄRTNER

Bielefeld (ots)

Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik hat zum Prozessauftakt in Oslo wie erwartet keine Reue gezeigt. Er ist die Inkarnation des Bösen und gibt sich als lächelnder Killer aus, der stolz darauf ist, mit eiskalter Berechnung 77 Menschen getötet zu haben. Vor allem für die Hinterbliebenen ist Breiviks Auftreten kaum zu ertragen. Sie fühlen sich verhöhnt, und es ist verständlich, wenn bei ihnen Tränen fließen und Wut und Rachegelüste aufkommen. Aberwitzigerweise beruft sich Breivik auch noch auf "Notwehr" als Grund, weil er als Rechtsradikaler die norwegische Gesellschaft von einer Islamisierung bedroht sah. Betroffen reagieren zu Recht auch große Teile der Öffentlichkeit. Tatsache ist: Anders Behring Breivik bringt uns alle an eine Grenze. Sein Bombenanschlag in Oslo und das Massaker auf der Ferieninsel Utøya zeigen, wozu Menschen fähig sind, wenn das Böse von ihnen ganz und gar Besitz ergriffen hat. Breiviks Taten erinnern in Planung und Ausführung fatal an jene von grausamen Kriegsverbrechern, die wahllos und rücksichtslos unschuldige Menschen umbringen. Auch sie haben jede Moral verloren, auch ihre Motive sind von politischem Fanatismus, ideologischer Verblendung und Rassismus geprägt. Jeder Gedanke an das abscheuliche Morden Breiviks stößt uns ab. Wir sind geneigt, ihn als "krank im Kopf" zu bezeichnen. Doch das wäre voreilig. Zwar will sich niemand einem Massenmörder nähern, doch gerade eine demokratische Justiz muss das tun. Sie hat genau zu ergründen, ob der Täter eine Einsichtsfähigkeit in sein Tun hatte und ob er sich steuern konnte. Andernfalls wäre er krank, könnte nicht bestraft werden, sondern müsste in eine geschlossene Klinik. Wie auch immer das Ergebnis ausfällt, so muss am Ende des Prozesses dieses Signal stehen: Wir haben ein Wertesystem, das wir verteidigen.

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