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Neue Westfälische (Bielefeld)

Neue Westfälische: Erweiterung der EU Das Unwort SVETLANA JOVANOVSKA, BRÜSSEL

Bielefeld (ots)

Vor fünf Jahren galt die Sache als Riesenerfolg,
doch die Stimmung ist längst umgeschlagen. Europa ist weit entfernt 
von der Begeisterung des 1. Mai 2004, als acht ehemals kommunistische
Staaten zusammen mit Malta und Zypern der Europäischen Unon 
beitraten.
Nach offizieller Lesart werden die Länder des Balkans und die Türkei 
hinzustoßen, "sobald sie bereit sind". Die Brüsseler EU-Kommission 
wird nicht müde zu wiederholen, wie wichtig "die europäische 
Perspektive" sei für die Region und ganz Europa. Doch jenseits der 
prinzipiellen Beteuerungen wird es vage - keiner mag derzeit 
vorhersagen, wann die EU tatsächlich ihre Tür wieder für neue 
Mitglieder öffnet.
Zum Unwort ist "Erweiterung" erst nach und nach geworden. 
Ausgangspunkt war das Scheitern der EU-Verfassung in Frankreich und 
den Niederlanden, später des Lissabon-Vertrages in Irland. Der 
zuständige Brüsseler Kommissar Olli Rehn erkannte die Gefahr: Er 
warnte, man dürfe die Beitrittskandidaten nicht büßen lassen, was die
EU bei der Verfassung vermurkse. Deutschland und Frankreich bezogen 
dennoch eindeutig Position: Ohne neue Vertragsgrundlage der Union 
keine neuen Mitglieder.
Die gegenwärtige Krise hat der Erweiterungsskepsis weitere Nahrung 
gegeben. Dem Trumpfargument der Befürworter, die in der Vergrößerung 
das erfolgreichste ökonomische EU-Projekt sehen, wird 
entgegengehalten, die Krise zeige auch, dass die Neuen noch tief im 
Übergang zur Marktwirtschaft steckten. Die Integration sei zu früh 
gekommen. Angela Merkel fordert nach dem Beitritt Kroatiens eine 
Pause und darf sich dabei als Vollstreckerin eines breiten 
Volkswillens fühlen. Die Pro-Argumente sind nur noch selten zu hören:
dass Erweiterung und weitere Vertiefung der Union keine Gegensätze 
sind; dass Armut und Instabilität vor den Grenzen der EU dieser 
schaden.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell

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