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Clement: Habe Sorge, dass die SPD wieder in alte Kategorien zurückgeht

Bonn (ots)

Der geschäftsführende Bundeswirtschaftsminister
Wolfgang Clement (SPD) hat seine Kritik an der Ressortverteilung in 
der geplanten großen Koalition bekräftigt. In der PHOENIX-Sendung "Im
Dialog" (Ausstrahlung Freitag, 21 Uhr) sagte er: "Franz Müntefering 
hat die Verhandlungen geführt, die zu dem Ergebnis geführt haben, 
dass ich nicht mehr dabei bin. Dass ich da anderer Meinung bin als 
er, ist ja bekannt." Mehrfach habe er deutlich gemacht, dass er gegen
die künftige Aufteilung des Ministeriums in die Ressorts Arbeit und 
Wirtschaf sei. "Es ist falsch, das aufzulösen. Das ist für mich nicht
nachvollziehbar und völlig unverständlich. Wirtschaft und Arbeit 
gehören zusammen", sagte Clement. Heute bestehe die Gefahr, "dass man
wieder in alte Gräben, in alte Furchen zurückkommt." Der noch 
amtierende Wirtschaftsminister wies darauf hin, dass die Integration 
innerhalb des Ministeriums gerade erst begonnen habe. "Deshalb wird 
es auch sehr mühsam sein, das wieder auseinander zu bringen. Das 
kostet Zeit und Kraft."
Bei den Sondierungsgesprächen zwischen Union und SPD habe er "eine 
andere Verhandlungsführung für richtig gehalten". Das habe er überall
offen ausgesprochen, "im Präsidium und im Parteivorstand und 
gegenüber Franz Müntefering." Allerdings wolle nun keinen "Feldzug" 
führen. "Ich möchte nicht wie ein Tropf in der Ecke trotzig sein", 
sagte Clement.
Auf die Frage, ob er in der Vergangenheit zu oft die Seele der Partei
gereizt habe, antwortet Clement: "Ja, das habe ich wahrscheinlich. 
Aber das ist ja auch notwenig. Ohne Spannung und Reibung gibt es 
keinen Fortschritt." Er habe dies vielmehr für seine Pflicht 
gehalten. Seine Sorge sei nun, "dass die SPD wieder zurückgehen 
könnte in die alten, klassischen Kategorien." Bei der Ressortteilung 
der großen Koalition habe die SPD wieder die Klassiker zu führen und 
die CDU/CSU die innovativen Ressorts. "Wir haben von Innovation und 
Gerechtigkeit gesprochen, das müssen die zusammenbringen. Und das 
muss auch in der SPD gelten. Und deshalb hoffe ich, dass nicht alles 
jetzt verloren geht." Selbstkritisch merkte Clement an: 
"Offensichtlich ist es dem Bundeskanzler und anderen wie mir nicht 
gelungen, die SPD voll einzuschwören auf diese Entwicklung und auf 
den Erneuerungsprozess."

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Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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