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Teufel (CDU): Länder-Neugliederung wäre großer Effizienz-Gewinn

Bonn (ots)

Als "Gegenmodell zu den Reformanstrengungen auf
Bundesebene" hat Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) die geplante
Verwaltungsreform in Baden-Württemberg bezeichnet. Im Bund habe es
vor zehn Wochen eine Regierungserklärung des Bundeskanzlers gegeben,
seither werde dort nur diskutiert, sagte Teufel in der
PHOENIX-Sendung "Im Dialog". "Nach zehn Wochen gibt es da noch zu
keinem einzigen Punkt einen Gesetzentwurf." Er habe "innerhalb von 48
Stunden die Grundsatzbeschlüsse zu dieser Verwaltungsreform
durchgesetzt und zwar in Regierung und in Parlament", so Teufel. Die
geplante Verwaltungsreform in Baden-Württemberg lasse von den bisher
450 selbständigen Ämtern nur noch 100 übrig. Im Lauf der kommenden
fünf bis sieben Jahre würden dadurch 20 Prozent des Personals
einsparen.
In Deutschland gebe es derzeit kein Erkenntnis-, sondern ein
Umsetzungsproblem. "Viele Bürger haben noch gar nicht begriffen, wo
dieser Staat steht, dass wir Substanz verzehren und dass wir einen
Teil der Zukunft der nächsten Generation jetzt vervespern, dass wir
uns im Übermaß verschulden und über unsere Verhältnisse leben."
Moralisch ließen sich mehr Schulden nur rechtfertigen, "wenn man
wirklich die letzte Sparanstrengung unternommen hat." Als Beispiel
nannte er die Länderhaushalte, die heute rund 40 Prozent
Personalkosten hätten. Hier gehe es nicht, ohne dass man auch bei den
Personalkosten spart. "Das heißt auch Stellenabbau und das heißt auch
Kürzung von Sonderzulagen bei den Miterbeitern des öffentlichen
Dienstes."
Indirekt forderte Teufel, die gegenseitige Länderfinanzierung zu
reformieren. Gäbe es keinen Länderfinanzausgleich, so Teufel, wäre
Baden-Württemberg ohne jeden Euro Schulden. Das Land habe seit seiner
Gründung wesentlich mehr in den Länderfinanzausgleich eingezahlt als
es Schulden gemacht habe. "Vor dem Länderfinanzausgleich sind wir
reich, aber nach dem Länderfinanzausgleich sind wir genauso platt wie
alle anderen", sagte der Ministerpräsident.
Eine Länderneugliederung mit "größeren und leistungsstärkeren"
Bundesländern wäre "ganz dringend und ein großer Effizienzgewinn und
eine große Einsparung." Allerdings habe das Bundesverfassungsgericht
eine finanzielle Grundausstattung jedes einzelnen Landes festegelegt.
Solange die Finanzen garantiert seien, werde es für die Bürger eines
armen Landes keinen Anreiz geben, für den Zusammenschluss mit einem
Nachbarland zu stimmen, so Teufel. Er verschwende jedenfalls "keine
Zeit für dieses Thema."
PHOENIX zeigt die Sendung "Im Dialog - Gaby Dietzen mit Erwin 
Teufel" am heutigen Freitag um 21.00 Uhr. Wiederholung: Samstag, 24. 
Mai, 0.00 Uhr und Montag, 26. Mai, 9.15 Uhr
ots-Originaltext: Phoenix
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6511

Kontakt:

Ingo Firley

Telefon:0228 / 9584 193

Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell

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