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Bosbach nach Tod Osama bin Ladens: "Deutschland möglicherweise wieder terroristisches Anschlagsziel"
Nahost-Experte Lüders: Liquidierung bin Ladens "kein Ruhmesblatt" für die USA

Bonn (ots)

Bonn/Berlin, 2. Mai 2011 - Der Vorsitzende des Innenausschusses des Bundestags Wolfgang Bosbach (CDU) hat in der PHOENIX-Sendung UNTER DEN LINDEN nach der Tötung Osama bin Ladens vor möglichen Terroranschlägen gewarnt: "Der Kampf gegen den Terror ist keineswegs gewonnen. Al-Kaida arbeitet heute dezentral. Deswegen haben wir in diesen Stunden die Befürchtung, dass Al-Kaida möglicherweise darüber nachdenkt, jetzt erst recht zu zeigen, dass man noch terroristische Schlagkraft besitzt und dass auch Deutschland möglicherweise wieder ein terroristisches Anschlagsziel sein könnte." Derweil habe sich die Sicherheitslage in Deutschland durch den Tod bin Ladens nach seiner Einschätzung aber nicht verändert: "Wir stellen seit knapp zwei Jahren eine erhöhte Reisebewegungen von mutmaßlichen Terroristen aus Deutschland über den Nahen- und Mittleren Osten in das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet fest. Wir haben eine nennenswerte Zahl von Rückkehrern mit Kampferfahrung. Das alles zeigt, wie ernst die Lage ist. Sie hat sich aber nicht grundlegend durch die Ereignisse der letzten Stunden verändert."

Der Nahost-Experte Michael Lüders sagte in derselben Sendung, die Liquidierung bin Ladens durch die US-Streitkräfte sei "kein Ruhmesblatt". "Ich bin der Meinung, dass man ihn mit Sicherheit auch lebend hätte fangen können. Mein Eindruck ist, dass die Amerikaner froh sind, dass man diese Variante gewählt hat." Bin Laden vor ein Gericht zu stellen hätte aus Sicht von Lüders große innenpolitische Spannungen in den USA zur Folge gehabt. "Diesem Risiko wollte sich Obama nicht aussetzen. Man hat sozusagen kurzen Prozess gemacht, nach dem Motto: 'Er hätte ohnehin die Todesstrafe bekommen. Weg mit ihm und gleich die Leiche im Meer versenken.'" Man habe sich weiterhin jedoch nicht in die Gefahr bringen wollen, Informationen zu enthüllen, die Kontakte des CIA zu Osama bin Laden bis kurz vor 9/11 betroffen hätten, so Lüders.

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