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NABU

NABU ehrt RWE-Chef Harry Roels mit "Dinosaurier des Jahres 2006"

Berlin (ots)

Der NABU hat Harry Roels, Vorstandsvorsitzender der
RWE AG, mit dem "Dinosaurier 2006" -- Deutschlands peinlichstem 
Umweltpreis -- ausgezeichnet. "Mit seiner hemmungslosen Atompolitik 
und dem provozierenden Antrag auf Laufzeitverlängerung für 
Deutschlands ältesten und störanfälligsten Reaktor Biblis A hat sich 
Harry Roels die Trophäe mehr als verdient", sagte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke. Roels habe einen erneuten Streit um die Fortführung der 
Kernenergie ausgelöst und durch die Hintertür versucht, den Weg für 
den Ausstieg aus dem Ausstieg von RWE & Co. zu ebnen.
Mit dem RWE-Antrag vom September auf Laufzeitverlängerung für den 
Schrott-Reaktor Biblis A sei der von den Stromkonzernen und der 
rot-grünen Bundesregierung mühselig ausgehandelte Atomkonsens aus 
reiner Profitgier wieder aufgeschnürt worden. Harry Roels halte an 
einer Risikotechnologie fest, nur um satte Gewinne einzustreichen. 
Ohne den Atomausstieg gebe es keinen Umbau der Energieversorgung in 
Deutschland. "Wie glaubhaft sind noch die Bosse der großen 
Stromkonzerne, wenn sie wie Herr Roels frei nach dem Motto handeln 
'Was interessiert uns unser Geschwätz von gestern', und damit nicht 
nur die Sicherheit vieler Bürger gefährden, sondern nachfolgenden 
Generationen Berge radioaktiven Mülls hinterlassen", so Tschimpke. 20
Jahre nach Tschernobyl habe zuletzt der Vorfall im schwedischen 
Atomkraftwerk Forsmark im Sommer diesen Jahres gezeigt, dass es zum 
Atomausstieg keine Alternative geben dürfe.
In den letzten 30 Jahren sind in Biblis A und B insgesamt 737 
meldepflichtige Störfälle aufgetreten. Zu der bisher gefährlichsten 
Panne im Block A kam es 1987, als die Bedienungsmannschaft 
Warnhinweise ignorierte. Experten sind der Überzeugung, dass dadurch 
die konkrete Gefahr eines GAU (Größter anzunehmender Unfall) mit 
dramatischen Folgen bestand. Wie RWE-Chef Roels bei dieser 
Pannen-Bilanz den Eindruck einer unfehlbaren Technologie erwecken 
will, ist für den NABU nicht nachvollziehbar. Derzeit ist das 
Doppelkraftwerk abgeschaltet, weil rund 50 Prozent aller 
Schwerlastdübel falsch montiert worden sind.
Auch in punkto Klimaschutz hat der Essener Energiekonzern nichts zu 
bieten. Der Kraftwerkspark von Deutschlands zweitgrößtem 
Stromanbieter wird neben gefährlichen Atomkraftwerken von 
klimaschädlichen Kohlekraftwerken dominiert. RWE will bis 2020 
mehrere neue Kohlemeiler bauen. RWE ist Deutschlands größter 
Betreiber von Braunkohlekraftwerken. Der Konzern ist in Europa für 15
Prozent der Kohlendioxid-Emissionen aus der Stromproduktion 
verantwortlich und mit jährlich 168 Millionen Tonnen Kohlendioxid der
größte Produzent von Treibhausgasen. "Das Kerngeschäft des von Harry 
Roels gelenkten Konzerns ist die Energieerzeugung mit 
Uralt-Technologien. Angesichts von Klimawandel und endlichen 
Ressourcen ist eine Energiewende dringend notwendig. Die ist mit RWE 
leider nicht in Sicht", so Tschimpke.
Mit dem "Dinosaurier des Jahres", der aus Zinn gegossenen und 2,6 
Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU 
seit 1993 solche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die 
sich sowohl durch herausragende Einzelleistungen als auch durch die 
Summe ihres Gesamtwerkes in Sachen Umweltschutz als besonders 
antiquiert erwiesen haben. Weitere prominente Dino-Preisträger sind 
u.a. der frühere Präsident des Bundesverbandes der Deutschen 
Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, der Präsident des Deutschen 
Bauernverbandes (DBV), Gerhard Sonnleitner und der Präsident des 
Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg 
Braun.
Dino-Bilder sind kostenfrei im Internet zu finden unter 
www.NABU.de
Originaltext vom NABU Bonn

Pressekontakt:

Rückfragen:
Kathrin Klinkusch
NABU-Pressesprecherin
Telefon: 030-284-984-23, 0173-9306515

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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