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NABU

NABU startet weltweite Zählung der Weißstörche

Bonn/Bergenhusen (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat eine
weltweite Erfassung der Weißstorchbestände gestartet. Mit dem
Internationalen Weißstorchzensus, so die offizielle Bezeichnung
dieses einmaligen Forschungsprojektes, sollen in diesem und kommenden
Jahr verlässliche Daten über die weltweite Populationsentwicklung
dieses beliebten Großvogels ermittelt werden. "Ein aktueller
Überblick ist notwendig, um die erfolgreiche Schutzarbeit der letzten
Jahre effektiv fortzuführen", sagte Projektleiter Kai-Michael Thomsen
vom Bergenhusener Michael-Otto-Institut im NABU, wo die Fäden dieser
internationalen Vogelzählung zusammenlaufen. Die Bestandserhebung, an
der sich in diesem Jahr Storchenschützer aus 38 Ländern in Europa,
Asien und Afrika beteiligen, wird alle zehn Jahre durchgeführt und
findet mittlerweile zum sechsten Mal statt.
1994/95 brüteten laut NABU weltweit etwa 166.000 Storchenpaare.
Das waren 23 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. "Uns interessiert vor
allem, ob sich die erfreuliche Aufwärtsentwicklung der letzten zehn
Jahren fortgesetzt hat," so NABU-Storchenexperte Thomsen. Ein banger
Blick der Storchenschützer richte sich aber auf die jüngst der EU
beigetretenen Länder Osteuropas, wo mehr als die Hälfte der
Weltpopulation des Weißstorches brüteten. In Zukunft sei zu
befürchten, dass dort in die noch intakten Lebensräume des
Weißstorches durch die EU-Agrarpolitik und Infrastrukturmaßnahmen
erheblich eingegriffen werde. Die Folge wären Bestandseinbrüche, die
nicht nur in Polen oder Tschechien bemerkbar wären. Auch auf die in
Deutschland lebenden Störche würde eine solche Entwicklung
zurückfallen, da die deutschen Populationen auf den Zuzug aus diesen
Ländern angewiesen seien, erklärte Thomsen.
Mit den Daten aus dem Weißstorchzensus können die Naturschützer in
den kommenden Jahren zielgerichtete Aktivitäten zum Erhalt von
Feuchtwiesen und Flussauen planen. Der Weißstorch diene laut NABU
dabei als populäre Leitart für den Erhalt dieser Lebensräume, wovon
dann auch viele andere bedrohte Arten profitieren würden. Vor Ort
koordinieren die Partnerorganisationen des weltweiten Netzwerks von
BirdLife International die nationalen Zählungen und senden die
ermittelten Daten nach Bergenhusen. Wenn im Herbst die ersten Daten
vorliegen, kann dort die Auswertung beginnen. "Wie es genau um den
Weißstorch steht, wissen wir nach der Auswertung der letzten
Ergebnisse Ende nächsten Jahres", so NABU-Weißstorchexperte Thomsen.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Für Rückfragen: 
Kai-Michael Thomsen
NABU-Weißstorchexperte
Tel. 0162-9098072

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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