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NABU

WWF und NABU kritisieren deutsche Halbherzigkeit bei Agrarreform

Bonn/Frankfurt (ots)

Im Vorfeld der Grünen Woche in Berlin haben
die Umweltverbände NABU und WWF an die Agrarpolitiker in Bund und
Ländern appelliert, die Handlungsspielräume der EU-Agrarreform in
Deutschland konsequenter zu nutzen. "Sämtliche Agrarzahlungen müssen
zukünftig an ökologische Mindeststandards geknüpft werden, die diesen
Titel auch verdient haben", sagte WWF-Agrarreferentin Imke Lübbeke.
So sollten Landwirte, die nicht ein Mindestmaß an Erosionsschutz
gewährleisteten, keine Subventionen mehr bekommen.
Die Bundesregierung habe jedoch einen Gesetzentwurf zur Umsetzung
der EU-Agrarreform vorgelegt, der die Vorgaben der EU in
umweltrelevanten Bereichen wie Bodenerosion, Humusanteil und
Mindestbewirtschaftung von Flächen weitgehend ignoriere. Nach
Auffassung von NABU und WWF sei der Gesetzentwurf der Bundesregierung
aus Natur- und Umweltschutzsicht unzureichend und rechtfertige nicht
die jährlichen Agrarsubventionen in Höhe von fünf Milliarden Euro.
"Dem Steuerzahler ist nicht zu vermitteln, dass Landwirte in Zukunft
bis zu 300 Euro pro Hektar erhalten, wenn sie lediglich einmal im
Jahr ihre Flächen häckseln und dann den Aufwuchs auf der Fläche
verrotten lassen", so NABU-Agrarreferent Florian Schöne. Auf diese
Weise könnte großflächig ökologisch wertvolles Acker- und Grünland
mit seinen Pflanzengesellschaften verloren gehen.
Für NABU und WWF müssten drei Kernforderungen erfüllt sein, um
Gefahren für den Naturhaushalt zu verringern: Neben dem regelmäßigen 
Mähen der Acker- und Grünlandflächen und dem Abfahren des Mähgutes
müsste der Erhalt von Landschaftselementen wie Hecken und Feldrainen
sichergestellt werden. Zu diesem Zweck seien alle Saumbiotope bei der
Berechnung der Flächenprämien zu berücksichtigen. Zur
Erosionsminderung müsse schließlich eine ganzjährige Bodenbedeckung
von gefährdeten Standorten vorgeschrieben werden. "Der Gesetzentwurf
der Bundesregierung muss in den kommenden Wochen nachgebessert
werden, damit die EU-Agrarreform auch aus Sicht des Natur- und
Umweltschutzes zu Fortschritten führt", so NABU und WWF.
Im Internet zu finden unter www.NABU
Für Rückfragen: 
Imke Lübbeke, WWF Agrarreferat, Tel.: 030 / 308742-16 
Florian Schöne, NABU-Agrarreferent, Tel. 0228 / 4036-169

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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