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NABU: Meere werden zu Müllkippen - Tschimpke: Dokumentarfilm "Plastic Planet" rüttelt auf

Berlin (ots)

6,4 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle landen jedes
Jahr in den Weltmeeren. Die Politik hat dieses Problem bisher 
vernachlässigt. Das war auch ein Anlass für den Wiener Regisseur 
Werner Boote, unserer Welt aus Plastik mit einem aufrüttelnden  
Dokumentarfilm auf den Grund zu gehen. "Plastic Planet" läuft morgen,
am 25. Februar, in den deutschen Kinos an. Der NABU unterstützt den 
Film als Umweltpartner für den Meeresschutz sowie für die Abfall- und
Kreislaufwirtschaft. "Unsere Meere sind nicht nur überfischt, sondern
auch zunehmend vermüllt. Dieser Schaden ist oftmals irreparabel. 
Politiker dürfen nicht weiter wegschauen, sondern müssen das Problem 
so schnell wie möglich auf Bundes- wie auf Europaebene angehen", 
sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Hunderttausende Meerestiere verenden jedes Jahr an den Folgen des 
Mülls. Betroffen sind Seevögel und Meeressäuger, aber auch 
Schildkröten und Fische. Die Tiere verfangen sich in alten 
Fischernetzen und ertrinken qualvoll oder sie verwechseln Plastik mit
Nahrung. Allein die Nordsee wird jährlich mit mehr als 20.000 Tonnen 
Müll belastet. Hauptverantwortlich dafür sind einem jüngst 
veröffentlichten Bericht des Umweltbundesamtes zufolge die 
kommerzielle Schifffahrt und die Fischerei. "Was wir an den Küsten 
und auf dem Wasser sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs. Mehr als 
70 Prozent des Mülls sinkt zum Meeresboden und bleibt unseren Augen 
verborgen", sagte NABU-Meeresexperte Kim Detloff.
Der NABU setzt sich bereits seit Jahren für Müllvermeidung, 
nachhaltige Ressourcennutzung und mehr Recycling ein. "Indem wir 
unserer Konsum- und Wegwerfverhalten ändern und Müll vermeiden, 
können wir dazu beitragen die faszinierende Meereswelt zu erhalten", 
erklärte Detloff. Aber auch politische Maßnahmen seien nötig. Zwar 
habe die im Juni 2008 veröffentlichte 
EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie zusätzliche Möglichkeiten zum 
Schutz der Meere geschaffen, diese müssten aber auch 
rechtsverbindlich verankert werden. "Um wirklich Erfolge zu erzielen,
muss die Abfallrückgabe am Hafen in Zukunft kostenfrei sein und 
illegale Entsorgung darf nicht mehr als Kavaliersdelikt gelten. Wir 
brauchen mehr Kontrollen auf See und härtere Strafen bei Verstößen", 
forderte Detloff.
Die Berlin-Premiere des Films "Plastic Planet" mit zahlreichen 
Gästen aus Politik und Wirtschaft und anschließender Diskussion mit 
dem Regisseur Werner Boote sowie Umweltexperten findet am heutigen 
Mittwoch, 24.Februar, um 19.30 Uhr im Filmtheater am Friedrichshain 
statt. Weitere Termine der Kinotour mit Publikumsgesprächen können im
Internet unter www.plastic-planet.de abgerufen werden.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Pressekontakt:

Dr. Kim Detloff, NABU-Meeresschutzexperte, 030-284984-1626, mobil
0152-09202205.

Dr. Benjamin Bonghardt, NABU-Abfallexperte, 030-284984-1610, mobil
0172-9235479.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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