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NABU

NABU legt Maßnahmenkatalog zum Erhalt der biologischen Vielfalt vor

Berlin (ots)

Kurz vor Beginn der neunten
UN-Weltnaturschutzkonferenz in Bonn hat der NABU einen umfangreichen 
Aktionsplan zum Erhalt der Artenvielfalt in Deutschland vorgelegt. 
"Obwohl die Rückgangsursachen weitgehend bekannt sind, hat sich die 
Situation der Tier- und Pflanzenwelt in den vergangenen Jahren weiter
deutlich verschlechtert", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Damit 
sei zu befürchten, dass die Zielvorgaben der europäischen 
Regierungschefs, wonach das Artensterben bis zum Jahr 2010 in Europa 
aufgehalten werden solle, klar verfehlt würden.
Mit seinem "Masterplan 2010" habe der NABU einen konkreten 
Maßnahmenkatalog entwickelt, der die notwendigen Schritte zum Erhalt 
der biologischen Vielfalt in Deutschland aufzeige. Die Umsetzung des 
Masterplans müsse sofort angegangen werden, damit die Weichen bis zum
Jahr 2010 richtig gestellt seien.
"Mit einer Gefährdungsrate von rund 40 Prozent aller Tier- und 
Pflanzenarten erreicht Deutschland einen der europäischen 
Spitzenwerte", warnte Tschimpke. Analog zum Klimaschutz müsse die 
Bundesregierung daher ein "Integriertes Programm zur Entwicklung der 
Biodiversität" verabschieden, das alle Ressorts zur Überprüfung ihrer
Politik verpflichte. Unbewirtschaftete Wälder müssten auf zehn 
Prozent der Waldflächen eingerichtet werden. Daneben fordert der NABU
die Schaffung von ökologischen Rückzugsräumen in der Landwirtschaft. 
Brachen, Hecken und Tümpel sind zum Beispiel wichtige "Lebensadern" 
in Wiesen und Feldern für bedrohte Arten wie Feldhase, Kiebitz und 
Rebhuhn.
"Wir müssen in Deutschland wieder mehr Wildnis wagen. Zu diesem 
Zweck sollten großflächige Naturentwicklungsgebiete eingerichtet 
werden, in denen der Ablauf natürlicher Prozesse oberste Priorität 
hat", sagte Hermann Hötker, Leiter des Michael-Otto-Instituts im 
NABU. Vor dem Hintergrund des Klimawandels müssten zudem verstärkt 
Synergieeffekte zwischen Klimaschutz und Naturschutz genutzt werden, 
wie zum Beispiel durch die Erhaltung und Renaturierung von Mooren als
wichtige Kohlenstoffspeicher.
Neben den Maßnahmen für einzelne Lebensräume müsse das Thema 
Artenvielfalt bundesweit breit in die Öffentlichkeit getragen werden.
Dazu sollte ein "Bundesprogramm Biologische Vielfalt" aufgelegt 
werden, mit dem vorbildliche Projekte zur Umsetzung von 
Naturschutzzielen sowie von Naturerlebnis und Bildung in Städte und 
Gemeinden, Verbänden sowie an Schulen und Hochschulen unterstützt 
würden. "Der NABU wird seinen Masterplan zum Prüfstein für Politik 
und Wirtschaft machen, damit wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen 
für künftige Generationen sichern", so Tschimpke.
Der von der Gregor Louisoder Umweltstiftung geförderte Masterplan 
kann im Internet unter www.NABU.de heruntergeladen oder unter Tel. 
030-284984-1500 angefordert werden.
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Dr. Hermann Hötker, Leiter des Michael-Otto-Instituts im NABU, mobil:
0162-9098074, Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel.
030-284984-1615.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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