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High Tech braucht kein Gift
Cebit: Greenpeace demonstriert mit Elektronikschrott-Monster gegen Gift in Geräten

Hannover (ots)

Zur Eröffnung der weltweit größten Computermesse
Cebit protestieren 30 Greenpeace-Aktivisten seit heute Morgen vor der
Messe in Hannover mit einem Monster aus Elektronikschrott gegen 
giftige Chemikalien in Hightech-Geräten. Auf Bildschirmen im Bauch 
des  knapp fünf Meter großen Monsters läuft die Forderung "High Tech 
braucht kein Gift". Die Umweltschützer wollen die Messebesucher über 
die wachsende Belastung durch die elektronischen Geräte informieren. 
Greenpeace fordert von den Elektronikherstellern, auf  Giftstoffe in 
ihren Produkten zu verzichten.
"Das Gift in elektronischen Geräten ist gefährlich und unnötig", 
sagt Greenpeace-Chemieexpertin Ulrike Kallee vor Ort in Hannover. 
"Die Branche darf nicht nur auf schickes Design und mehr Leistung 
setzen. Sie muss auch dafür sorgen, dass ihre Produkte sauber werden 
und weder Menschen noch Umwelt gefährden."
Mit der wachsenden Nachfrage nach Computern, Handys, mp3-Playern 
und weiteren Geräten  steigt weltweit die Flut an Elektronikschrott. 
Damit nehmen auch die darin enthaltenen Schadstoffe zu, vor allem 
Schwermetalle und bromierte Flammschutzmittel. Einige Länder 
entledigen sich der Altgeräte, indem sie diese - häufig illegal - 
nach China oder Indien verschiffen, wo Arbeiter die ausgedienten 
Geräte ungeschützt und auf offener Straße auseinander nehmen, um 
Metalle und Kunststoffe zurückzugewinnen.
Greenpeace-Mitarbeiter untersuchten im März 2005 
Elektroschrott-"Betriebe" in China und Indien: Sie nahmen Proben von 
Hausstaub, Böden sowie Flüssen und dokumentierten die 
Recycling-Aktivitäten. Die Greenpeace-Studie belegt, dass durch das 
Recycling giftige Schwermetalle und organische Schadstoffe in die 
Umwelt gelangen und die Arbeiter belasten. Besonders hoch waren die 
Konzentrationen der Schwermetalle Blei und Zinn, die zum Beispiel zum
Löten verwendet werden. Auch die Werte von Kupfer und Cadmium, die in
Kabeln und Batterien verwendet werden, waren stark erhöht. Bei den 
organischen Schadstoffen waren die Proben mit polybromierten 
Diphenylethern (PBDEs) besonders belastet. Sie werden als 
Flammschutzmitteln in Gehäusen und Platinen eingesetzt.
Einige Konzerne handeln bereits: Erst letzte Woche hat der 
Branchenriese Hewlett Packard angekündigt, bis 2007 zu klären, wie er
auf bromierte Flammschutzmittel und PVC verzichten kann. Auch LGE, 
Motorola, Nokia, Samsung, Sony und Sony Ericsson haben Greenpeace 
zugesichert, einige der Schadstoffe in Zukunft zu vermeiden. Acer, 
Apple, Dell, Fujitsu-Siemens, IBM, Lenovo, Panasonic, Siemens und 
Toshiba sind bislang nicht zu Zusagen bereit.
"Die Cebit steht unter dem Motto 'Join the vision'. Unsere Vision 
sind giftfreie, langlebige Computer, die sich einfach und sicher 
reparieren, aufrüsten oder recyclen lassen und nicht als Giftmüll in 
asiatischen Hinterhöfen Menschen und die Umwelt vergiften", sagt 
Kallee.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Ulrike Kallee, Tel. 
0151-18053387, oder Pressesprecher Michael Hopf, Tel. 0171-6035 532. 
Das Greenpeace-Monster finden Sie vor dem Eingang West1. Fotos von 
Aktion und Recyclinghöfen in Asien: Tel. 040-30618-376/-377, 
Beta-Material unter Tel. 0173-6088 620. Die Studie "Recycling of 
Electronic Waste in China and India" finden Sie unter 
www.greenpeace.de/elektroschrott, weitere Infos unter 
www.einkaufsnetz.org.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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