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Greenpeace: Genmanipulierte Soja in Rumänien außer Kontrolle
Ex-Manager des Agrokonzerns Monsanto packt aus

Hamburg (ots)

Genmanipulierte Soja wird von rumänischen
Landwirten illegal und im großen Stil angebaut. Dies geht aus einem 
Bericht hervor, den Greenpeace heute in Bukarest vorlegt. Landesweite
Untersuchungen der Umweltschützer ergaben, dass in mindestens zehn 
der 42 rumänischen Landkreise ohne Wissen der zuständigen Behörden 
die genmanipulierte Roundup-Ready-Soja des Agromultis Monsanto 
angebaut wird. Der ehemalige Rumänien-Geschäftsführer des Konzerns, 
Dragos Dima, hat auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Greenpeace 
heute in Bukarest erklärt, dass Monsantos US-Konzernleitung bereits 
1998 über die drohende unkontrollierte Ausbreitung der Gen-Soja in 
Rumänien informiert wurde.
"Im Jahr 1998, ein Jahr bevor die erste Gen-Soja in Rumänien 
angepflanzt wurde, habe ich die Geschäftsleitung von Monsanto 
gewarnt: Weder das Land Rumänien noch Monsanto waren in der Lage, den
Gentechnik-Anbau zu beobachten und zu kontrollieren", sagt 
Monsanto-Aussteiger Dima. "Leider ohne Erfolg. Wegen der Ignoranz 
Monsantos habe ich die Firma im selben Jahr verlassen". Sieben Jahre 
hat sich Dima wegen der Auflage einer Schweigepflicht nicht zur 
Ausbreitung der Gen-Saaten geäußert. "Ich gehe heute davon aus, dass 
bereits 90 Prozent der angebauten rumänischen Soja genmanipuliert 
sind."
Im Jahr 2005 wurde in Rumänien Soja auf einer Fläche von etwa 
140.000 Hektar angepflanzt, etwa die Hälfte davon ist als 
gentechnisch verändert registriert. Die von Greenpeace genommenen und
untersuchten Sojaproben belegen jedoch, dass die Gen-Soja auf 
mindestens 100 000 Hektar wächst. Viele Landwirte verwenden einen 
Teil der Gen-Soja-Ernte zur Aussaat auf weiteren Flächen. Neben dem 
illegalen Anbau kommt es zur Verunreinigung von gentechnikfreien 
Sojafeldern mit Gen-Soja durch den illegalen Verkauf des Saatgutes 
und Auskreuzung.
Greenpeace fordert die rumänischen Behörden auf, weiteren Schaden 
für die rumänische Landwirtschaft abzuwenden. Der Anbau von 
Gen-Pflanzen bedroht die konventionelle und ökologische 
Landwirtschaft. "Monsanto hat die gentechnikfreie Sojaproduktion 
Rumäniens wissentlich aufs Spiel gesetzt", sagt 
Greenpeace-Gentechnikexperte Henning Strodthoff. "Der Konzern will 
weder Koexistenz noch Wahlfreiheit. Monsanto will Märkte erobern und 
beherrschen."
Zahlreiche Beispiele belegen, dass Monsantos Markt- und 
Machtstrategien auch den illegalen Absatz seiner Gen-Produkte 
befördern. In Argentinien duldete Monsanto zunächst, dass sich die 
Bauern illegal mit patentgeschütztem Saatgut eindeckten und andere 
Soja-Sorten verdrängt wurden. Auf 99 Prozent der Flächen wächst 
inzwischen Monsantos Roundup-Ready-Soja. Nun will Monsanto die 
Landwirte zur Zahlung von Gebühren zwingen. "Ähnliches droht den 
rumänischen Bauern. Zudem wird die rumänische Landwirtschaft Probleme
bekommen, wenn das Land 2007 der Europäischen Union beitritt. Die 
Mehrheit der europäischen Verbraucher lehnt Gen-Food ab", sagt 
Strodthoff.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an 
Henning Strodthoff, Tel. 0171-8780 822 oder Susanne Fromwald, 
Gentechnik-Expertin von Greenpeace-Österreich vor Ort in Bukarest, 
Tel. 0043-664 6126706. Hintergrundinformationen lassen wir Ihnen 
gerne zukommen. Auf www.greenpeace.de finden Sie auch den Report 
"Monsantos Machtstrategien - ein Gen-Gigant kontrolliert die 
Landwirtschaft".

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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