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Hohe Pestizidlast in Johannis- und Stachelbeeren Greenpeace-EinkaufsNetz findet illegale Wirkstoffe in deutscher Ware

Hamburg (ots)

Nach einer neuen Untersuchung des
Greenpeace-EinkaufsNetzes sind konventionell angebaute Johannis- und
Stachelbeeren aus dem Angebot der sechs größten deutschen
Supermarktketten stark mit giftigen Spritzmitteln belastet. In 89
Prozent der konventionellen Proben fanden die Umweltschützer
Pestizid-Rückstände, 11 Prozent der Früchte erreichen oder
überschreiten sogar die zulässigen Grenzwerte. Über zwei Drittel der
Beeren enthalten einen Giftcocktail von bis zu sieben verschiedenen
Pestiziden. Zudem fielen nicht zugelassene Spritzmittel in Beeren aus
Deutschland auf - ein deutlicher Hinweis auf den illegalen Einsatz
von Agrargiften.
„Das ist ein miserables Zeugnis für Früchte aus Deutschland“,
urteilt Greenpeace-Chemieexperte Manfred Krautter. „Gesundheitlich
besonders bedenklich sind die Giftcocktails mit mehreren Stoffen.“
Viele der insgesamt 20 nachgewiesenen Pestizide sind Krebs erregend,
hormonell wirksam, nervengiftig oder können die Fortpflanzung
beeinträchtigen. „Die Bundesländer müssen die Lebensmittelkontrollen
massiv verschärfen und die Handelsketten müssen endlich garantieren,
nur noch einwandfreie Ware zu verkaufen“, fordert Krautter.
Greenpeace-Mitarbeiter hatten Anfang Juli in ganz Deutschland 31
Proben von Strauchbeeren gekauft. Sie stammen aus dem Angebot von
Aldi, Edeka, Lidl, Metro (mit Real und Kaufhof), Rewe (mit Penny,
Karstadt), Edeka/Spar, Tengelmann/Plus sowie zwei Bio-Märkten. Ein
anerkanntes Speziallabor hat die Beeren untersucht. 30 Proben
stammten aus Deutschland, eine aus Ungarn.
32 Prozent der getesteten Beeren aus konventionellem Anbau
bewertet Greenpeace wegen der kritisch hohen Pestizidbelastung als
„mangelhaft und nicht empfehlenswert“. Bei 57 Prozent ist Vorsicht
angebracht, da die Pestizidbelastung über 0,01 Milligramm pro
Kilogramm liegt. Nur 11 Prozent der Beeren aus konventionellem Anbau
sowie alle drei zusätzlich getesteten Beeren aus Bio-Anbau sind
unbelastet und damit „empfehlenswert“.
Viele Landwirte spritzen offenbar illegale Pestizide wie das für
jegliche landwirtschaftliche Anwendung verbotene Parathion. „Die
Kontrollbehörden müssen diese Gefährdung von Gesundheit und Umwelt
dringend verfolgen und unterbinden“, fordert Krautter.
EU und Verbraucherministerium haben die Pestizidgrenzwerte für
Lebensmittel in den letzten Jahren massiv angehoben. Würden die
heutigen Messresultate nach den schärferen Höchstmengen aus dem Jahr
2001 bewertet, hätten 68 Prozent der Proben das gesetzliche Limit
überschritten. „Die gesetzlichen Höchstmengen sind heute so lax, dass
auch hohe Pestizidbelastungen zu einem politisch geschönten Ergebnis
führen. So bekommen wir ganz legal immer mehr Pestizide auf den
Teller“, erklärt Krautter. Greenpeace stützt seine Testbewertungen
daher nur noch eingeschränkt auf die gesetzlichen Höchstmengen und
zieht dafür verlässlichere toxikologische Parameter heran.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Manfred Krautter, Tel. 040 - 30618 358, oder Pressesprecherin Carmen
Ulmen, Tel. 040 -30618-344. Fotos erhalten Sie unter Tel. 040 - 30618
376. Die Testergebnisse sowie den Ratgeber „Essen ohne Pestizide“
finden Sie unter: www.einkaufsnetz.org. Einen Bericht und
Hintergründe zu diesem Test auch heute in der ZDF-Sendung WISO um
19.25 Uhr.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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