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Greenpeace legt Gesetzentwurf gegen Energieverschwendung vor - Wettkampf unter den Herstellern soll Energiefresser vom Markt drängen

Berlin (ots)

Greenpeace legte heute unter dem Namen "Top
Runner" einen Entwurf für ein Gesetz vor, dass die
Energieverschwendung durch minderwertige Elektrogeräte wirksam
bekämpfen soll. Der Zeitpunkt ist kein Zufall: In der vergangenen
Woche hatte der Europäische Rat die „Ökodesign-Richtlinie“
verabschiedet. Diese Richtlinie ermöglicht der EU, Vorgaben für die
technische Gestaltung von Elektrogeräten zu machen. Der
Greenpeace-Vorschlag ergänzt diesen Ansatz nun durch eine
entscheidende neue Idee: Unter dem „Top Runner“-Konzept setzen die
besten Geräte den Standard für die Entwicklung aller. Dadurch
bekommen Hersteller von Qualitätsware ein Werkzeug in die Hand, mit
dem sie ihre Konkurrenz unter Druck setzen und sich so einen
Wettbewerbsvorteil sichern können.
"Wenn Energieverschwendung im Wettbewerb benachteiligt wird,
entsteht ganz schnell eine Dynamik zu Gunsten von effizienten
Geräten“, erklärt Jonas Mey, Energieexperte von Greenpeace. „Pfiffige
Ingenieure können so klimaschädliche Energieverschwendung schnell
bekämpfen. Wettbewerb könnte da effektiver wirken als
ordnungsrechtliche Vorgaben. Es reicht, den rechtlichen Rahmen zu
schaffen, in dem sich solche Innovationen lohnen."
Im Zusammenhang mit den bevor stehenden Neuwahlen erklärt Mey:
„Klimaschutz ist keine Frage von politischer Couleur. Wir appellieren
deshalb an alle Parteien, gegen Energieverschwendung wirksam
vorzugehen und gleichzeitig den massiven Ausbau sauberer
Energietechnologien voran zu treiben. Der Klimawandel legt keine
Pause ein, nur weil in Deutschland Wahlen abgehalten werden.“
Das "Top Runner"-Konzept von Greenpeace sieht vor, dass zum
Beispiel Hersteller von Toastern, Staubsaugern oder Heizkesseln
jeweils untereinander in Wettbewerb um den geringsten
Energieverbrauch treten. Unter den besten wird ein Standard als
Richtwert ermittelt (so genannter "Benchmark"). Geräte, deren
Energieverbrauch den Richtwert unterschreiten, bekommen die Bestnote
1. Geräte mit höherem Energieverbrauch die Noten 2 bis 5, wobei die
schlechtesten Klassen 4 und 5 zusätzlich mit einem Warnhinweis
versehen werden müssen.
Will ein Hersteller seine Mitbewerber unter Druck setzen, kann er
neue effizientere Geräte in diesem Wettbewerb platzieren und so den
Leistungsschnitt heben. Weniger effiziente Geräte rutschen dadurch
automatisch in eine schlechtere Kategorie, werden als
Energieverschwender gekennzeichnet und so nach und nach vom Markt
verdrängt. Der Richtwert wird jedes Jahr angepasst und orientiert
sich dabei an den aktuell besten Geräten, so dass der Anreiz zu
fortwährender Energieoptimierung bestehen bleibt.
Japan hat bereits vor sieben Jahren ein "Top Runner"-Programm
eingerichtet. Seitdem nimmt der Energieverbrauch japanischer Produkte
kontinuierlich ab. Europäische Geräte drohen den Anschluss zu
verlieren. "Damit sich für deutsche Hersteller die Entwicklung
sparsamer Geräte lohnt, brauchen sie auch zu Hause einen Markt, in
dem sie diese verkaufen können", so Mey.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Jonas Mey unter
Tel. 0171-8781180 oder Pressesprecherin Ortrun Albert unter Tel.
0171-8781184. Den Gesetzesvorschlag finden Sie im Internet unter
http://www.greenpeace.de/toprunner
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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