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Makrele und Hering weiter empfehlenswert
Greenpeace-Einkaufsführer "Fisch & Facts" 2003 belegt: Meere ansonsten überfischt

Hamburg (ots)

Auch in diesem Jahr ist der Genuss von Fisch kein
ungetrübtes Vergnügen. Der aktuelle Greenpeace-Einkaufsführer "Fisch
& Facts" zeigt, dass die Meere immer noch total überfischt sind. Die
Zahl der empfehlenswerten Fisch- und Meeresfrüchtearten hält sich
daher in Grenzen. Zur Zeit können lediglich Hering und Makrele sowie
Karpfen, Lachs und Forelle aus Bio-Aquakulturen mit gutem Gewissen
empfohlen werden. Auch von Seelachs (Köhler) und Nordseegarnelen gibt
es so viele Tiere, dass sie zum Verzehr geeignet sind. Allerdings
muss die Fangmethode verändert werden, da zahlreiche andere
Meerestiere als Beifang in den Netzen landen. Diese Tiere werden tot
oder sterbend über Bord gekippt.
Alle anderen Arten in der Liste sind aus ökologischer Sicht in die
Kategorien "kritisch" bzw. "katastrophal" einzuordnen. Besonders
schlecht ist es um den Kabeljau bestellt, dessen Bestand in der
Nordsee auf ein historisches Minimum gesunken ist. Auch Bestände des
Alaska-Seelachs (Fischstäbchen-Fisch) mit einem Marktanteil von über
35 Prozent gelten als überfischt. Für Scholle und Tunfisch ist die
Lage ebenfalls katastrophal, Aale sind sogar vom Aussterben bedroht.
"Obwohl die Situation bekannt ist, beschließt die EU jährliche
Fangquoten für komplett abgefischte Bestände," sagt
Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack, "Kabeljau dürfte überhaupt
nicht mehr gefischt werden, sonst gibt es bald keinen mehr." Erst
Ende vergangenen Jahres einigten sich die EU-Fischereiminister auf
eine Fangquote für diese Art, obwohl Wissenschaftler einen
Fischereistopp gefordert hatten. Auch das deutsche
Verbraucherministerium drängt auf eine nachhaltige Fischerei mit
Fangverboten und steht damit im Einklang mit den
Greenpeace-Forderungen.
Zur Überfischung kommt die chemische Verseuchung von
Speisefisch-Arten durch die ständig wachsende Verschmutzung der
Meere. Auch aus diesem Grund sollte Heilbutt und Tunfisch nicht zu
oft auf dem Teller liegen, da beide Arten stärker belastet sind, als
es der Schadstoffgrenzwert vorschreibt. Generell sind fetthaltige
Fische stärker belastet als magere.
Trotz der dramatischen Situation ist die Nachfrage nach Fisch
ungebremst hoch. Auch aus Greenpeace-Sicht ist umweltschonend
gefangener Fisch aus gesunden Beständen als Lebensmittel zu
empfehlen. Aber um die Meere nicht zu überfischen, ist es ist
wichtig, dass die Käuferinnen und Käufer bewusst einkaufen und auf
Arten aus akut bedrohten Beständen  mit katastrophaler Fangmethode
ganz verzichten.
Achtung Redaktionen:
Für Rückfragen erreichen Sie den Greenpeace-Meeresexperten Thilo
Maack unter Tel.: 040-30618-359 oder mobil unter Tel.: 0171-8780-841,
Pressesprecherin Svenja Koch unter Tel.: 040-30618-345 oder mobil
unter Tel.: 0171-8780-828. Den Einkaufsführer können Sie kostenlos
bestellen unter Tel.: 040-30618-0 oder Fax 040-30631-283, per Mail: 
mail@greenpeace.de oder schriftlich: Greenpeace e.V. "Fischführer",
22754 Hamburg. Internet-Info: www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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