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Greenpeace baut Endlager für Atommüll vor bayerischer Staatskanzlei / Kein Bundesland produziert soviel strahlenden Abfall wie Bayern

München (ots)

Mit der Lieferung von 40 als Atommüll markierten
Fässern vor die bayerische Staatskanzlei protestieren
Greenpeace-Aktivisten seit heute morgen in München gegen die deutsche
Atommüllpolitik. Die 15 Umweltschützer errichten mit den Fässern ein
symbolisches Endlager. Auf einem Banner steht: "Endlager für
Atommüll: In Gorleben genauso unsicher wie in Bayern!" Bayern nimmt
mit jährlich ca. 120 Tonnen hochradioaktivem Atommüll den
Spitzenplatz unter den Bundesländern ein. Gleichzeitig setzt die
bayerische Landesregierung darauf, dass der unsichere Salzstock im
niedersächsischen Gorleben künftig doch noch zum Endlager erklärt
wird. Bislang gibt es in Deutschland kein solches Lager für
hochradioaktive Abfälle.
Greenpeace fordert, den ungeeigneten Salzstock Gorleben als
Standort für ein atomares Endlager aufzugeben. Damit dort künftig
kein Atommüll eingelagert wird, müssen Atommülltransporte in das nur
wenige hundert Meter entfernte Zwischenlager unterbleiben.
"Spätestens seit Mitte der achtziger Jahre ist klar, dass Gorleben
unsicher ist und als Endlager nicht in Frage kommt", sagt
Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler. "Davor verschließt Bayern die
Augen und produziert unbekümmert weiterhin den meisten Strahlenmüll."
Der Salzstock in Gorleben hat kein durchgehendes Deckgebirge,
Verbindungen zwischen Lagerstätte und Grundwasser führenden Schichten
können nicht ausgeschlossen werden. Dadurch wäre es möglich, dass
künftig radioaktive Substanzen freigesetzt werden. "Mit dem Transport
von Hunderten Castor-Behältern in das Zwischenlager Gorleben soll der
Zwang geschaffen werden, die Behälter dann später doch im Gorlebener
Salz verschwinden zu lassen. Angesichts der Strahlengefahr ist das
unverantwortlich", erklärt Edler.
Es wird gerne verschwiegen, dass der damalige niedersächsische
Ministerpräsident Ernst Albrecht den Salzstock Gorleben im Jahre 1977
aus rein politischen Gründen zum Endlagerstandort erklärte. Mit den
Worten "Da wird sich die Ostzone schön ärgern" hatte Albrecht das
Elbdorf an der Grenze zur DDR entgegen den Empfehlungen der
wissenschaftlichen Findungskommission ausgesucht. Spätestens seit
Mitte der achtziger Jahre ist klar, dass der Salzstock
hochradioaktive Abfälle nicht ausreichend vor der Umwelt abschirmen
kann. Trotzdem hält auch die rot-grüne Bundesregierung an Gorleben
fest.
Gerade Bayern profitiert stark vom Atommüllexport in Richtung
Gorleben. In Bayern gibt es fünf Atomkraftwerke. Der Großteil des
Atommülls endet über den Umweg der umstrittenen Wiederaufarbeitung im
Ausland schließlich im Zwischenlager Gorleben. Am 11. November sollen
weitere zwölf Behälter aus der französischen
Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Gorleben transportiert
werden.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Mathias Edler, Tel.
0171-8780 820, oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-878-0778.
Fotos der Aktion erhalten Sie unter: 040-30618 377, BetaSP-Material
unter: 040-42910110. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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