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Greenpeace: Gentechnik bald überall im Saatgut?
EU will gentechnische Verunreinigung zulassen

Hamburg (ots)

Die Europäische Kommission will auf Drängen der
Gentechnik-Industrie schon bald genmanipulierte Bestandteile im
Saatgut ohne Kennzeichnung zulassen. Pläne, eine gentechnische
Verunreinigung von Saatgut gesetzlich zu erlauben, sollen schon in
den nächsten Wochen beschlossen werden. Eine weitläufige
Kontamination der Äcker durch genmanipulierte Pflanzen wäre die
Folge. Verbraucher hätten dann kaum noch die Wahl zwischen
herkömmlichen Lebensmitteln und genmanipulierter Ware.
"Das geplante Gesetz der EU wäre eine Kapitulation vor der
Gen-Industrie", sagt Christoph Then, Gentechnik-Experte bei
Greenpeace. "Eine zur Zeit noch gentechnikfreie Landwirtschaft würde
durch die Hintertüre unterlaufen. Das Saatgut muss sauber bleiben,
sonst werden sich die Gen-Pflanzen unkontrolliert auf dem Acker
ausbreiten."
Die EU begründet ihre Pläne damit, dass eine Verunreinigung von
Saatgut schon jetzt die Regel sei. Nach Erkenntnissen von Greenpeace
ist Saatgut zur Zeit jedoch kaum durch gentechnische Verunreinigung
belastet. Das bestätigen Saatgutanalysen der deutschen
Untersuchungsbehörden für 2001. Die Ergebnisse stellt Greenpeace
heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Deutschen
Naturschutzring und Bioland in Berlin vor:
Bei Maisproben aus zwölf Bundesländern vom letzten Jahr fanden die
Behörden nur in 9 von 266 Stichproben Gentechnikspuren. Alle Werte
lagen unter 0,1 Prozent und damit nahe an der derzeitigen
Nachweisgrenze. Bei Raps war nur eine von 255 Proben positiv. Auch
bei eigenen Proben fand Greenpeace maximale Verunreinigungen von 0,1
Prozent.
Die Europäische Kommission will genmanipulierte Bestandteile im
Saatgut in einer Menge von 0,3 bis 0,7 Prozent zulassen, ohne dass
auf den Verpackungen darauf hingewiesen wird. Das entspricht einer
Ackerfläche von 30 bis 70 Quadratmetern mit genmanipulierten Pflanzen
pro Hektar. Da der Pollen der Pflanzen auch die umliegenden Pflanzen
auf dem Acker verseuchen würde, könnte sich die Gentechnik auf dem
Acker schleichend ausbreiten und Lebensmittel erheblich belasten.
Greenpeace fordert deswegen, Saatgut generell gentechnikfrei zu
halten und bereits verunreinigte Ware aus dem Verkehr zu ziehen. Die
Umweltorganisation appelliert an Verbraucherministerin Künast, den
Plänen aus Brüssel nicht zuzustimmen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte Gentechnik-Experten Dr.
Christoph Then, Tel. 0171-8780 832 oder Pressesprecher Stefan
Schurig, Tel: 040-30618 342. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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