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Aktueller Greenpeace-Test: Weniger Pestizide in Erdbeeren
Grenzwertverstöße noch bei Ware von Lidl und einem Bio-Erzeuger

Hamburg (ots)

Die Belastungen von Früh-Erdbeeren mit giftigen
Pestiziden sind nach einem aktuellen Greenpeace-Test deutlich 
gesunken. Zwar fand das beauftragte Labor noch immer in 78 Prozent 
(21 der 27 Proben) der getesteten Ware aus konventionellem Anbau 
Rückstände von Pestiziden. Doch als "nicht empfehlenswert" beurteilt 
Greenpeace nur sieben Prozent (je eine Probe von Aldi und Lidl) der 
Test-Erdbeeren aus dem Angebot der sechs führenden deutschen 
Supermarktketten. Im Jahr 2004 waren dies noch 14, 2005 immerhin 11 
Prozent. Zudem wurde gegen gesetzliche Auflagen verstoßen: In einer 
Probe von Lidl und einer Bio-Probe der spanischen Firma "Bionest" 
wurden Grenzwerte überschritten. Als Reaktion auf die 
Greenpeace-Pestizid-Kampagne haben alle großen deutschen 
Supermarktketten zwischen 2006 und 2007 verschärfte Standards und 
Kontrollen für Pestizid-Rückstände eingeführt.
"Die deutschen Verbraucher bekommen endlich weniger Gift auf den 
Teller", sagt Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace. "Nach 
jahrelangem Anstieg sinken die Pestizidbelastungen bei bisherigen 
Problemprodukten wie Trauben, Paprika und jetzt auch Erdbeeren. 
Händler, die immer noch zu stark belastete Ware verkaufen, müssen von
den Überwachungsbehörden zur Räson gebracht werden." Greenpeace 
fordert Produzenten und Handelsketten auf, möglichst rückstandsfreie 
Ware anzubieten. 327 besonders gefährliche Pestizide aus der  
"Schwarzen Liste" von Greenpeace sollen nicht mehr eingesetzt werden.
Bei einer Warenprobe von Lidl in Hannover wurde die Akute 
Referenzdosis (ARfD) überschritten - diese Beeren können für Kinder 
akut gesundheitsgefährdend sein. Eine von vier  Proben von 
Bio-Erdbeeren überschritt den pauschal geltenden Bio-Höchstwert von 
0,01 Milligramm pro Kilo. Die in Hamburg verkaufte Ware hätte nicht 
als Bioware verkauft werden dürfen. Diese gefundene Belastung könnte 
auch von Verwehungen aus einem gespritzten Nachbarfeld stammen. 
Greenpeace fordert die Bio-Branche auf, Produktion und Rückstände 
strikt zu kontrollieren.
Rewe startete dieses Jahr die Vermarktung von Erdbeeren der Marke 
"Best Alliance", die der Konzern in Kooperation mit dem Chemiekonzern
BASF, der Naturschutzorganisation WWF und Vertragsbauern in Spanien 
produzieren lässt. Die sechs jetzt getesteten Proben dieser Marke 
waren zwar geringer belastet als der Durchschnitt der Referenzware. 
Doch wiesen die "Best-Alliance"-Beeren Rückstände einiger besonders 
gefährlicher Pestizide auf. Inzwischen sagte Rewe Greenpeace zu, die 
Liste der im Anbau zulässigen Pestizide zu überarbeiten.
Der Test bestätigt erneut Fehler bei der Festlegung von 
Grenzwerten. In einer Probe wurde zwar die ARfD überschritten, nicht 
aber die deutsche Höchstmenge. So kann gesundheitgefährdende Ware 
gesetzeskonform verkauft werden. Verantwortlich ist das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Greenpeace fordert vom 
zuständigen Minister Horst Seehofer (CSU), die Grenzwerte 
unverzüglich überprüfen zu lassen.
Ein Hintergrundpapier zum Test, den kostenlosen 
Greenpeace-Ratgeber "Essen ohne Pestizide" und die "Schwarze Liste 
der Pestizide" finden Sie auf www.greenpeace.de
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Krautter, Tel. 
040-30618-358. Fotos erhalten Sie unter 040-30618-376. Internet: 
www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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