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Mittelbayerische Zeitung: Viel zu wenige Kita-Plätze
Kommentar der Mittelbayerischen Zeitung, Regensburg

Regensburg (ots)

Kinder sind der wahre Reichtum einer Gesellschaft, heißt es. Wer das Glück hat, Kinder und/oder Enkel zu haben, weiß, dass nicht Geld und Gut, nicht das dicke Konto, das Auto, die Yacht, die Urlaubsreise das Sinnstiftende im Leben darstellen, sondern Kinder. Ihr Lachen ist nicht mit Geld zu bezahlen. Gebt den Kindern das Kommando, sie berechnen nicht, was sie tun, singt Herbert Grönemeyer und fordert "Kinder an die Macht". Allerdings wird um die Frage, was für Kinder in den ersten Jahren ihres Lebens am besten ist, heftig gestritten. Es geht um bewährte und überholte Erziehungsmethoden, um Traditionen und Neues, um die Verantwortung von Eltern und des Staates in der heutigen Zeit, um die Aufgaben von Kitas, Tagesmüttern und anderen Kindereinrichtungen. Und es geht auch um Ideologie, um Politik und nicht zuletzt um Geld, das für Kinder aufgewandt wird. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will mehr Geld für eine bessere Qualität in Kitas und anderen Betreuungseinrichtungen, für mehr und besser qualifizierte Erzieherinnen ausgeben. Das klingt gut und richtig. Doch die für viele Eltern bittere Wahrheit ist, dass das Angebot von Betreuungsplätzen viel zu gering ist, zumal in großen Städten. Neben hohen Wohnungsmieten kommen hier oft noch saftige Kita-Gebühren hinzu. Alles, was Eltern und damit ihren Kindern hilft, aus dieser Zwickmühle herauszukommen, die Belastungen zumindest einigermaßen erträglich zu machen, ist gut. Ob in diesem Zusammenhang Kita-Plätze völlig beitragsfrei sein müssen, ist eine nachrangige Frage und schon gar keine ideologische. Es gilt einerseits die freie Entscheidung der Eltern, ob sie ihre Sprösslinge in die Kita schicken oder zu Hause erziehen. Der Staat schreibt zu Recht kein Erziehungsmodell vor. Allerdings gibt es anderseits auch Eltern, die ihren Kindern nicht unbedingt die besten Startbedingungen für die Schule und damit ins Leben bieten. Die ihnen nicht vorlesen, nicht mit ihnen spielen und auch nicht Deutsch mit ihnen reden. Im Interesse dieser Kinder sollte es in solchen Fällen so etwas wie den sanften Druck zu einer vernünftigen, frühkindlichen und sozialen Erziehung geben. Am besten geschieht das in einer guten Kita oder bei einer engagierten Tagesmutter. Am Geld darf es schon gar nicht scheitern.

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