Alle Storys
Folgen
Keine Story von Universität Duisburg-Essen mehr verpassen.

Universität Duisburg-Essen

Projekt zur Datenauswertung: Unterschiedliche Ergebnisse bei gleicher Datenbasis?

Projekt zur Datenauswertung

Unterschiedliche Ergebnisse bei gleicher Datenbasis?

Warum variieren Studienergebnisse so stark? Das kann an mehreren Faktoren liegen: an unterschiedlichen wissenschaftlichen Fragestellungen oder daran, dass verschiedene Personengruppen untersucht wurden. Oder liegt es daran, dass mit unterschiedlichen statistischen Methoden ausgewertet wurde? Dr. Bernd Kowall, Wissenschaftler am Institut für Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, will diesem Ansatz nachgehen und das Methodenbewusstsein in der wissenschaftlichen Community stärken. Die Volkswagenstiftung unterstützt sein Forschungsvorhaben am Universitätsklinikum Essen mit 120.000 Euro in den nächsten 18 Monaten.

Wenn verschiedene Forscher:innen genau dieselben Datensätze analysieren, um eine präzise festgelegte Forschungsfrage zu beantworten, können unterschiedliche Ergebnisse nur an den angewendeten Methoden liegen. Um das zu testen, sollen Forschende aus der Epidemiologie und Biometrik identische Datensätze mit einer exakt vorgegebenen Fragestellung zur Analyse erhalten. „Wir erwarten, dass die Kolleginnen und Kollegen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen,“ sagt der Epidemiologe Dr. Bernd Kowall. Denn wie bei allen Studien stehen die Forschenden auch hier vor einigen Herausforderungen. Sie müssen sich beispielsweise entscheiden, welche Ein- und Ausschlusskriterien angewendet werden sollen, wie man mit fehlenden Werten umgehen möchte, welches Regressionsmodell herangezogen und für welche Variablen adjustiert werden soll. All das beeinflusst die Ergebnisse. Wie stark der Effekt ist, darauf sind die Essener Forscher selbst gespannt.

„Unser Projekt soll in jedem Fall dazu beitragen, das Bewusstsein der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Effekte verschiedener methodischer Vorgehensweisen zu schärfen“, so Kowall. „Und es soll zeigen, wie wichtig es ist, in wissenschaftlichen Veröffentlichungen auch die angewendeten Methoden möglichst detailliert und für Außenstehende transparent darzustellen. Derzeit sind Dritte kaum in der Lage, mit den in einem epidemiologischen Paper zur Verfügung gestellten Angaben die Daten exakt zu reproduzieren.“

Mehr zum Projekt „One and the same data, different results – how much do the results of epidemiological studies depend on who does the analysis?“ unter https://portal.volkswagenstiftung.de/search/projectDetails.do?ref=9A304

Weitere Informationen:

Dr. Bernd Kowall, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Tel. 0201/723-77295, bernd.kowall@uk-essen.de

Redaktion: Milena Hänisch, Medizinische Fakultät, Tel. 0201/723-6274, milena.haenisch@uk-essen.de

Ressort Presse/Redaktion
Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen
http://www.uni-due.de/de/presse
Weitere Storys: Universität Duisburg-Essen
Weitere Storys: Universität Duisburg-Essen
  • 17.05.2021 – 09:35

    Studie zu Trennungskindern: Lieber bei Mama, bei Papa oder bei beiden?

    Studie zu Trennungskindern Lieber bei Mama, bei Papa oder bei beiden? Nach einer Trennung folgt oft der Kampf ums Kind. Bei welchem Elternteil der Nachwuchs bleiben soll, ist eine der umstrittensten Fragen in Scheidungsverfahren. Hierzulande ist das Residenzmodell die Regel. Trennungskinder leben bei einem Elternteil und der andere Teil erhält ein Umgangsrecht. Das ...

  • 12.05.2021 – 11:22

    Blick nach Kanada: Kita-Betreuung auf neuen Wegen?

    Blick nach Kanada Kita-Betreuung auf neuen Wegen? Die Kindertagesbetreuung hat in den letzten zwanzig Jahren in sämtlichen westlichen Sozialstaaten an Bedeutung gewonnen. Nicht nur in Deutschland gab es Nachholbedarf bei der U3-Betreuung oder der Weiterentwicklung von Qualität und Teilhabe. Wie es andere machen, untersuchte Dr. ...