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Dissertation zur Akzeptanz in der Bevölkerung: Verwaltung bestimmt Einstellung zum Staat

Dissertation zur Akzeptanz in der Bevölkerung

Verwaltung bestimmt Einstellung zum Staat

Nie zu erreichen, umständlich, zu bürokratisch: Deutsche Verwaltungen haben kein gutes Image. Akzeptiert die Bevölkerung sie deshalb weniger? Das untersuchte Dr. Daniela Strüngmann in ihrer Dissertation an der Universität Duisburg-Essen (UDE). "Ich habe mich auch gefragt, ob eine positive oder negative Einschätzung der öffentlichen Verwaltung auf unser gesamtes politisches System ausstrahlt", so Strüngmann.

Verwaltungsarbeit als Indikator für die Zufriedenheit mit dem Staat? Kein Problem - solange die Behörden ein positives Image genießen. Doch das ist nicht immer so. "Tatsächlich hat die Verwaltung einerseits einen schlechten Ruf und wird typischerweise negativ gesehen, was Bürokratie, Organisation, Verfahren und Personal angeht, andererseits berichteten Befragte häufig von guten konkreten Erfahrungen mit Behörden", erklärt Strüngmann. Ein Widerspruch, der die Wissenschaftlerin auf ihre zentrale Frage brachte: Welche Faktoren bestimmen, wie die Menschen die öffentliche Verwaltung wahrnehmen?

Strüngmann entwickelte dafür ein Legitimitätsmodell und gewann aus ihren empirischen Daten mehrere Akzeptanztypen. So untersuchte sie Einflussfaktoren wie bspw. Behördenkontakte, Einstellungen im sozialen Umfeld oder Medienberichte und ihr Zusammenspiel. "Dabei zeigte sich, dass die persönlichen Erfahrungen mit den Behörden und dem Verwaltungspersonal sowie die Einstellungen im eigenen Umfeld gegenüber der öffentlichen Verwaltung den größten Einfluss auf die Akzeptanz haben - positiv wie negativ. Besonders relevant und dauerhaft meinungsprägend sind Erfahrungen in persönlich wichtigen Lebenssituationen wie bspw. Arbeitslosigkeit oder der Bau eines eigenen Hauses."

Wahlentscheidend

Wie wichtig die Arbeit der Verwaltung für das Image des Staates ist, konnte Strüngmann ebenfalls zeigen. "Welche Einstellungen ich zur Verwaltung habe, kann meine Wahlentscheidungen und politischen Ansichten beeinflussen." - Das ist der wahrscheinlich brisanteste Punkt in der Doktorarbeit. "Wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass mangelnde Akzeptanz der Verwaltung auch Auswirkungen darauf hat, wie die Bürger die Politik und ihren Staat als Gesamtes sehen, muss die Überforderung der öffentlichen Verwaltung und ihre personelle Unterausstattung alarmieren", so das Fazit der Politikwissenschaftlerin.

Nach ihrer Promotion arbeitet Daniela Strüngmann als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Politik- und Verwaltungswissenschaft des Instituts für Politikwissenschaft und ist Geschäftsführerin am Institut für Sozioökonomie. Ihre Untersuchung wurde unter dem Titel "Akzeptanz der öffentlichen Verwaltung bei den Bürgerinnen und Bürgern. Eine Analyse der Erklärungsfaktoren von Einstellung und Verhalten" im Springer VS Verlag für Sozialwissenschaften veröffentlicht.

Weitere Informationen:

Dr. Daniela Strüngmann, Institute für Politikwissenschaft und für Sozioökonomie, Tel. 0203/37 9-1590, daniela.struengmann@uni-due.de

Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/37 9-1488, cathrin.becker@uni-due.de

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