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Neues Deutschland: zu Münteferings 50plus-Initiative

Berlin (ots)

Dass Franz Münteferings »50plus«-Initiative, die
ältere Arbeitnehmer im Arbeitsmarkt halten und in Arbeit bringen 
soll, »keine Wunderwaffe«  sei, hat SPD-General Hubertus Heil vor der
morgigen Beratung im Kabinett schon  eingeräumt. Nichtsdestotrotz 
soll das Programm ein »Schwerpunkt« der Regierung  in der zweiten 
Jahreshälfte werden. Die Ziele sind bescheiden geworden in der großen
Koalition.
 Müntefering will einerseits ALG-I-Empfänger jenseits der 50 durch 
befristete Zuschüsse an Niedriglöhne gewöhnen - und andererseits bei 
den Arbeitgebern Stellen für ältere ALG-II-Bezieher regelrecht 
kaufen. Besonders letzteres ist problematisch: Was wird ein Chef tun,
der 20 bis 40 Prozent eines Gehaltes vom Staat bekommt, wenn er einen
älteren Langzeitarbeitslosen beschäftigt? Er wird den Zuschuss 
mitnehmen, so lange er gezahlt wird - um danach einen anderen 
Geförderten einzustellen. Am besten wird er dabei fahren, wenn er den
betreffenden Arbeitsplatz einem nicht geförderten Beschäftigten 
wegnimmt.  Auch wenn es beim  50-plus-Programm nicht um einen 
allgemeinen Kombilohn geht, werden solche  Effekte nur durch genaue 
Auflagen zu vermeiden sein - die sich schon bei den Ein-Euro-Jobs als
schwer durchsetzbar erwiesen haben.
 Auch die Niedriglohn-Gewöhnungszulage für ältere ALG-I-Empfänger ist
nicht gerade zukunftsweisend. Erfahrung und Know-How zeichnen ältere 
Beschäftigte aus - künftig abgerufen in Billigjobs? Wer die Zahl der 
Arbeitenden jenseits der 50 steigern will, könnte auch auf etwas 
anderes kommen: einen ausgeweiteten Alters-Kündigungsschutz etwa. Der
würde dem Staat nicht einmal Kosten verursachen.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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