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Ex-Bundestrainer Felix Koslowski warnt: "Profi-Volleyball wird zum Hamsterrad"

Berlin (ots)

Der Trainer des Volleyball-Bundesligisten SC Schwerin, Felix Koslowski, sieht in den vielen frühen Rücktritten deutscher Spielerinnen einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. In den vergangenen zwei Jahren hätten sich viele Menschen Zeit zur Selbstreflexion genommen. "Auch Leistungssportler haben sich die Warum-Frage gestellt, und manchen ist die Zeit für sich selbst wichtiger geworden", sagte der ehemalige Bundestrainer gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "nd.DerTag" (Freitagausgabe).

Seit Sommer 2021 beendeten aufstrebende Talente wie Valbona Ismaili (mit 18), Emma Cyris (20) ebenso ihre Laufbahn wie gestandene Nationalspielerinnen wie Denise Imoudu (26) und am Mittwoch auch Deutschlands mehrfache Volleyballerin des Jahres Louisa Lippmann (27). Alle hätten zwar individuell unterschiedliche Gründe dafür, dem Sport den Rücken zu kehren, doch die derzeitige Häufung sei kein Zufall: "Sie haben sehr viele Optionen, die sie machen könnten, und sind nicht darauf angewiesen, es unbedingt als Volleyball-Profi zu schaffen. Dafür muss man schließlich viel Zeit mit der Familie oder Freunden opfern. Das hat die Pandemie vielen noch einmal verdeutlicht."

Koslowski plädiert dafür, Juniorinnen nicht zu früh zu überladen, und jungen deutschen Spielerinnen auch in der Bundesliga mehr Chancen auf Einsätze zu geben. Andererseits seien die Belastungen in den vergangenen Jahren zu groß geworden, was speziell bei Lippmann augenscheinlich wurde. "Der Volleyballsport ist besonders bei Nationalspielerinnen ein Hamsterrad geworden. Die Programme sind vollgepumpt. Die Nations League dauert bis zu acht Wochen. Es folgen Qualifikationsturniere, und die WM geht bis Mitte Oktober. Zwei Wochen später starten die nationalen Ligen wieder. Das ist schon krass", kritisiert Koslowski, der Lippmann über Jahre in Schwerin und im Nationalteam betreut hat.

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