Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: zum Papstbesuch in Spanien

Berlin (ots)

»Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.« Dieses Diktum Jesu im Matthäus-Evangelium hat die katholische Kirche über Jahrhunderte vor allem auf den zweiten Teil gewichtet, um sich der Verantwortung für den ersten zu entziehen. Brot - als Umschreibung alles für das Leben existenziell Notwendigen - wurde der Sphäre des Profanen zugeschlagen, die erst durch das Wort Gottes (sprich: der Kirche) ihre Weihe erhielt. Dass dieses Verfahren in Zeiten der Krise und des Aufbegehrens selbst in traditionell katholischen Ländern nicht mehr funktioniert, muss Papst Benedikt XVI. jetzt in Spanien erleben. Die Massenproteste gegen die staatliche Kofinanzierung und das Sponsoring durch Großkonzerne von katholischem Weltjugendtag und Papstbesuch sind ein Menetekel. Hatte doch Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. die Weltjugendtage ins Leben gerufen, um junge Leute für die Romkirche zu begeistern und an diese zu binden. Doch unter den Protestierenden sind auch viele junge Katholiken. Ihnen ist die Botschaft ihrer Kirche zu dürftig und deren Prunk auf Kosten der Allgemeinheit ein Ärgernis. Dieser Widerspruch, den Wojtyla bisweilen noch durch sein Charisma verdecken konnte, wird nun unter Ratzinger immer offensichtlicher. Letzterer erklärte bei seiner Ankunft in Madrid, der Mensch und nicht der Profit müsse im Mittelpunkt der Wirtschaft stehen. Und des Vatikans, wäre zu ergänzen. Ein frommer Wunsch.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion /CvD

Telefon: 030/2978-1721

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 17.08.2011 – 17:58

    Neues Deutschland: zu den Vorschlägen von Merkel und Sarkozy

    Berlin (ots) - Den Begriff »Wirtschaftsregierung« möchte die Bundesregierung am liebsten vermeiden. Es gehe um die »Stärkung der wirtschaftspolitischen Steuerung in der Eurozone«, umschrieb ein Sprecher die deutsch-französischen Vorschläge zur Überwindung der Schuldenkrise. Dass man den Begriff meidet, hat einen guten Grund: »Wirtschaftsregierung« war einst ...

  • 16.08.2011 – 17:43

    Neues Deutschland: zur Debatte um die Eurobonds

    Berlin (ots) - Wenn die FDP wieder einmal einen Eingriff in den Wettbewerb der freien Marktwirtschaft befürchtet, ist die Warnung vor dem »Sozialismus« schnell zur Hand. So auch gestern, als sich Fraktionschef Rainer Brüderle deutlich gegen eine mögliche Einführung der Eurobonds aussprach. Nachdem sogar einige Politiker der CDU die gemeinsamen Euro-Staatsanleihen nicht mehr ausgeschlossen hatten, behauptete ...

  • 15.08.2011 – 18:15

    Neues Deutschland: zur Euro-Krise

    Berlin (ots) - Und wieder wird in Euroland ein milliardenschweres Sparprogramm übers Knie gebrochen. Diesmal in Italien, und nicht einmal die Regierung dort ist sich einig darüber, ob man diesem zustimmen sollte oder nicht. Es sieht eher danach aus, als ob sich lediglich ein Finanzminister mal so richtig austoben durfte. Wie in Griechenland, Portugal, Irland und Spanien wird in erster Linie im Gesundheits- und Rentenbereich sowie im öffentlichen Dienst der Rotstift ...