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Neues Deutschland: Zugausfälle

Berlin (ots)

Nun wird es also ernst. Ab Montag beginnt der Arbeitskampf der Lokführer. Sie kämpfen für einen bundesweiten Rahmentarifvertrag, um dem Lohndumping im Zuge fortschreitender Privatisierungen Einhalt zu gebieten. GDL-Chef Weselsky prophezeite am Mittwoch, dass jetzt auch die Diskussion um die gesetzliche Tarifeinheit wieder neues Futter bekommen könnte: Hatte nicht jüngst die Eisenbahngewerkschaft EVG einen Branchentarifvertrag abgeschlossen? Ja, hatte sie, aber der gilt nur für den Nahverkehr, und der Wettbewerb beginnt in nicht allzu ferner Zukunft auch im Fernverkehr. Zudem organisiert die GDL drei Viertel der Lokführer. Berechtigte Forderung also und ein berechtigter Streik. Dass die GDL verantwortungsvoll mit ihrer Macht umgeht, beweist, dass sie erst nach der Ski-WM beginnt, auch wenn das nicht allen Lokführern gefallen dürfte.

Bei der fahrplanausgedünnten Berliner S-Bahn gehen die Meinungen auseinander. Einerseits ist fraglich, ob ein Unternehmen, das so am Boden liegt, überhaupt bestreikt werden sollte. Zudem: Wer soll jetzt auch noch für einen Streik Verständnis aufbringen? Andererseits ist die Zukunft der S-Bahn völlig unklar. Von einer möglichen Ausschreibung wären die Lokführer betroffen und täten gut daran, schon jetzt zu zeigen - nach innen wie nach außen -, dass sie sich zu wehren wissen. Nebenbei: Sind denn bei der durch DB-Missmanagement arg gebeutelten S-Bahn überhaupt genügend Züge zu finden, die bestreikt werden könnten?

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