Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Krieg bis zum Frieden

Hagen (ots)

Klare UN-Vorgabe muss schnell kommen
Jeder Krieg, ob offiziell erklärt oder einfach tägliche 
Bomben-Realität, ist furchtbar für die betroffenen Menschen. Die 
Beendigung aller Kampfhandlungen zu fordern, ist eine Sache. 
Tatsächlich Frieden zu schaffen, oder zumindest einen 
Waffenstillstand zu erreichen, ist eine Aufgabe, bei der auch 
Mächtige ihre faktische Ohnmacht erkennen. Das gilt erst recht für 
die explosive und komplizierte Lage im Nahen Osten.
 Die schnelle Verabschiedung der UN-Resolution wäre 
Grundvoraussetzung für eine Pause vom Schrecken. Leider steht zu 
befürchten, dass noch viele Unschuldige ihr Leben verlieren, bis die 
Menschen in Libanon und in Israel wieder ohne ständige Angst vor 
Bomben und Raketen leben können. Die internationale Diplomatie ist in
höchstem Maße gefordert. Und Deutschland muss sich darauf 
vorbereiten, wie man auf den Wunsch von Israels Regierungschef Olmert
nach Beteiligung der Bundeswehr an einer Friedenstruppe reagiert.
 Niemals mehr dürfen deutsche Soldaten Juden gegenüberstehen - für 
diese Beurteilung gibt es gute geschichtliche Gründe. Doch kann 
Deutschland die israelische Bitte um Friedensschutz ablehnen? Vor 
einer Entscheidung ist sorgfältigste Abwägung aller Argumente 
geboten. In der Öffentlichkeit, also auch im Bundestag. Bei allen 
Überlegungen sollte bedacht sein, dass es ohne eine Beruhigung in 
Nahost, die nicht mit einseitiger Interessen-Erfüllung erreicht 
werden kann, keinen wirklichen Frieden in der Welt gibt.
 Überzogene Gewaltanwendung ist grundsätzlich zu verurteilen, 
richtig. Nur sollte die Frage von Ursache und Wirkung nicht in 
Vergessenheit geraten. Man kann Israel im Einzelfall 
Unverhältnismäßigkeit bei der Reaktion auf die Entführung von 
Soldaten durch die Hisbollah-Miliz vorwerfen. Aber die todbringende 
Hisbollah-Praxis, Zivilisten als Schutzschild einzusetzen, ist ebenso
anzuprangern.
 Wenn Israel von islamistischer Seite angedroht wird, dass man das 
Land "ausmerzen" wolle, ist Verteidigung mit allen Kräften 
Selbstschutz. Die Grenzen zwischen Verteidung und Angriff klar zu 
ziehen und jede Friedenschance zu nutzen, ist jetzt vordringliche 
UN-Aufgabe. Mit militärischen Mitteln, das hat man auch in Tel Aviv 
erkannt, ist die Hisbollah nicht zu besiegen. Das gilt auch für 
andere Terror-Kerne.
 Der Weltsicherheitsrat muss klaren Willen und klare Sicht deutlich 
machen. Wir in Deutschland sollten uns klar darüber sein: Das 
Fernsehen zeigt nicht die ganze Wahrheit. Eine 
Schreckensbilder-Einseitigkeit ist nicht zu übersehen.

Rückfragen bitte an:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 01.08.2006 – 20:12

    Westfalenpost: Der letzte Revolutionär

    Hagen (ots) - Castro ist krank - und gibt die Macht ab Von Jörg Fleischer Wenn Fidel Castro die Macht aus den Händen gibt, dann muss es ihm wirklich schlecht gehen. Der kubanische Revolutionsführer verkörperte bislang den perfekten Erhalt der Macht. Er ist der letzte seines Schlages. Wohl auch deshalb lässt es uns aufhorchen, wenn ein Kämpfer dieses Kalibers das erste Mal seit fast 50 Jahren die Führung Kubas ...

  • 31.07.2006 – 20:05

    Westfalenpost: Richtig oder falsch Die Rechtschreibreform tritt in Kraft

    Hagen (ots) - Von Andreas Thiemann Wie ich denn den Kommentar nun eigentlich schreiben werde, wollen die Kollegen mit leicht spöttischen Unterton wissen. Ich belasse es bei der beiläufigen Andeutung, eine gesunde Mischung aus klassischer und moderner Schreibweise zu verwenden. Wohl wissend, dass ich mich auf ein weites Feld der Unwägbarkeiten begeben ...

  • 30.07.2006 – 19:35

    Westfalenpost: Erklärungsnot Viele Kinder sterben nach Bombenangriff

    Hagen (ots) - Von Jörg Bartmann Die Militärs sind noch nicht so weit, wie es die Diplomaten vorbereitet haben. Der Widerstand der Hisbollah ist anscheinend stärker ausgefallen, als es sich die israelischen Strategen ausgerechnet hatten. Israel, das natürlich ein Recht auf Selbstverteidigung hat, verliert ein wenig vom Nimbus der militärischen Stärke ...