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Westfalenpost: Dennoch eine Erfolgsgeschichte Von Lorenz Redicker

Hagen (ots)

Brandschutz ist nicht produktiv, er bringt kein Geld. Jedenfalls nicht dem Investor. Aber der Gesellschaft hilft er. Im Straßenverkehr sterben zehnmal mehr Menschen als durch Brände, selbst der Tod beim Treppensteigen ist in Deutschland wahrscheinlicher als der Feuertod. Das darf, das muss man als Erfolgsgeschichte sehen. An der auch mutige Behörden mitwirken. Denn sie entscheiden, ob ein Großflughafen oder ein Einkaufszentrum den Brandschutzanforderungen entspricht. Eine (Teil-)Ablehnung wie in Hagen kostet Investoren viel Geld, und gerade bei der Stadt Hagen geht es natürlich auch ums sowieso schon arg angekratzte Prestige. Dass die Verantwortlichen sich dennoch für den Nothalt entschieden haben: Hut ab. Einfach gemacht hat man sich die Entscheidung sicherlich nicht.

Ist das nun wieder typisch für Deutschland, dass ein Großprojekt platzt? Gemach, in Hagen ist die Eröffnung des neuen Einkaufszentrums nur verschoben worden. Stand jetzt geht es dabei nicht um Jahre, wie beim Flughafen Berlin-Brandenburg, sondern wohl nur um Tage, vielleicht Wochen. Hätte ein weitsichtigerer Investor den Zeitplan weniger eng gestrickt - schon wäre aus dem Fiasko vielleicht eine Erfolgsgeschichte geworden.

Richtig aber ist: Es gibt immer wieder Probleme mit Großprojekten. Das liegt bei öffentlichen Projekten nicht selten am Vergaberecht, dass den billigsten Anbieter bevorzugt. Billig ist aber selten gut, der anfängliche Preisvorteil zeitigt meist negative Folgen, die der Steuerzahler dann teuer ausbaden muss. Hier wäre das europäische Recht dringend anzupassen. Privatinvestoren hingegen scheitern in der Regel - und wie jetzt in Hagen - am allzu engen Zeithorizont (und damit auch am Geld). Gutes braucht eben manchmal Zeit.

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