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Westfalenpost: Pippi Langstrumpf Beck

Hagen (ots)

Auf dem Gipfel der Realitätsverleugnung
Von Winfried Dolderer
Und? Weiß man jetzt Bescheid? Nach diesem Auftritt eines zwischen 
viel Trotz und etwas Zerknirschung schwankenden SPD-Chefs? Kurt Beck 
verfährt nach dem Pippi-Langstrumpf-Prinzip: Ich mach mir die Welt, 
respektive die SPD, wie sie mir gefällt. Chaos, Krise, 
Glaubwürdigkeit im Eimer? Man muss sich das Gegenteil nur fest genug 
vorstellen.
 Also sollen wir zur Kenntnis nehmen, dass Herr Beck in seinen 
Kapriolen einen Wortbruch einfach nicht erkennen kann. Wir sollen das
Kuddelmuddel der vergangenen Wochen für eine höchst sinnvolle 
Diskussion über die weiter entwickelte Auseinandersetzung mit der 
Linkspartei halten. Und dass Herr Beck völlig unangefochten die 
Partei lenkt und mit seinem Vize Steinbrück ein total entspanntes 
Verhältnis pflegt, ja doch, es wäre nett, wenn wir das auch noch 
glaubten.
 Sicher ist: Für einen Geisterfahrer, wie ihn kürzlich ein 
Parteifreund titulierte, mag der SPD-Chef sich nicht halten. Seine 
Sicht der Dinge ist eher die, dass ihm auf seinem Weg lauter 
Geisterfahrer entgegenkommen. Mit einem gespenstischen Auftritt wie 
dem gestrigen erweckt er zumindest diesen Eindruck. Gewiss, die 
Alternative wäre gewesen, dass er gleich seinen Rücktritt erklärt 
hätte, und das wäre von ihm zuviel erwartet gewesen. Für Beck spricht
ja, dass die SPD in den vergangenen Jahren allzu oft den Vorsitzenden
hat austauschen müssen. Zu einem neuen Wechsel fehlt ihr die Neigung 
und auch der Kandidat, der sich an Becks Stelle aufdrängen würde. 
Dass ihn die SPD-Linke stützt, die lange keinen bequemeren Parteichef
mehr hatte, spricht ebenfalls für Beck.

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